MOSKAU/FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz einer anhaltenden Rezession hat die Russische Notenbank ihre Zinsen nicht weiter gesenkt. Der Leitzins bleibe bei 11,0 Prozent, teilte die Zentralbank der Russischen Föderation am Freitag in Moskau mit. Volkswirte hatten dies erwartet.
Die russischen Währungshüter haben den Leitzins seit Juli nicht mehr angetastet. Zuvor war er in mehreren Schritten binnen eines halben Jahres von 17 auf 11 Prozent gesenkt worden. Mit dem niedrigeren Zins wollen die Notenbanker gegen die anhaltende Rezession ankämpfen. Die russische Wirtschaft ist stark von der Ölindustrie abhängig und leidet daher unter dem massiven Verfall der Rohstoffpreise. Hinzu kommen internationale Wirtschaftssanktionen. Die Möglichkeiten der Notenbanker sind aber begrenzt, denn jede Zinssenkung schwächt den Rubel weiter. Zum Jahresbeginn war die russische Währung so schwach wie nie zuvor. Ein US-Dollar kostete zwischenzeitlich über 85 Rubel. Das gibt zum Leidwesen der Russen der Inflation Auftrieb. Die Teuerungsrate liegt derzeit bei knapp 9 Prozent.