Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Anleihe-Auktion: Spaniens Finanzierungskosten ziehen deutlich an

Veröffentlicht am 04.04.2012, 11:34
Aktualisiert 04.04.2012, 11:36
MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Spanien ist erstmals seit der Vorlage seiner neuen Haushaltspläne mit Anleihen an den Markt gegangen und hat keinen überzeugenden Auftritt abgeliefert. Die Nachfrage ging im Vergleich zu den letzten Auktionen zurück und die Finanzierungskosten zogen an, wie aus Zahlen des spanischen Schatzamts vom Mittwoch hervorgeht. Investoren betrachten das große Euro-Krisenland bereits seit Anfang März wieder kritischer. An den Devisenmärkten geriet der Euro weiter unter Druck, die Risikoaufschläge für spanische Bonds zogen am Sekundärmarkt weiter an.

Insgesamt sammelte Madrid mit drei Anleihen 2,59 Milliarden Euro ein, das Maximalziel von 3,5 Milliarden Euro wurde damit klar verfehlt. Auch die durchschnittlichen Zinsen, die Spanien Anlegern bieten musste, zogen merklich an. Im dreijährigen Laufzeitbereich lag die Durchschnittsrendite bei 2,89 Prozent, bei der letzten vergleichbaren Versteigerung im März hatte sie noch bei 2,44 Prozent gelegen. Noch deutlicher fiel der Anstieg bei einem Papier mit Fälligkeit in vier Jahren aus: Hier stieg die Rendite von 3,376 auf 4,319 Prozent. Um sich für acht Jahre Geld zu leihen, muss Spanien 5,338 Prozent zahlen.

Experten hatten bereits erwartet, dass sich die Finanzierungssituation für Spanien verschlechtern würden. 'Nachdem die Sorgen um Griechenland dank der erfolgreichen Umschuldung ein wenig in den Hintergrund gerückt sind, geraten die beiden größten Peripheriestaaten Spanien und Italien wieder verstärkt in den Fokus der Investoren', sagt Viola Stork, Analystin der Landesbank Hessen-Thüringen. Besonders Spanien sorge mit Defizitverfehlungen für eine angespannte Stimmung, was sich auch in den Risikoaufschlägen des Landes widerspiegele.

Spanien hat sein Sparziel für das laufende Jahr bereits kassiert. Die Regierung in Madrid hatte zunächst ein Haushaltsdefizit von 4,4 Prozent der Wirtschaftsleistung angestrebt. Im März wurde es auf 5,3 Prozent gesenkt. Experten sind sehr pessimistisch im Hinblick auf die konjunkturelle Lage. Jürgen Michels, Europa-Chefvolkswirt der Citigroup, hält es für wahrscheinlich, dass Madrid noch in diesem Jahr ein Hilfsprogramm braucht.

Kritisch wird neben dem trüben Wirtschaftsausblick bewertet, dass die Wirkung der Dreijahresgeldspritzen der Europäischen Zentralbank langsam nachlässt. Allerdings hat Spanien mittlerweile bereits mehr als 45 Prozent seines Refinanzierungsbedarfs im laufenden Jahr gestillt. 'Das Land ist im bisherigen Jahresverlauf sehr aggressiv am Markt aufgetreten und hat dabei vor allem auf kurz- bis mittelfristige Laufzeiten gesetzt', sagt Sebastian von Koss, Anleihe-Experte beim Bankhaus HSBC Trinkaus.

An den Finanzmärkten fielen die Reaktionen auf das Auktionsergebnis enttäuscht aus: Der Euro geriet weiter unter Druck und fiel bis auf ein Tagestief von 1,3164 Dollar. An den Aktienmärkten wurden die Verluste ausgeweitet. Der für die als besonders sicher geltenden deutschen Anleihen richtungweisende Bund-Future kletterte auf ein Tageshoch bei 138,40 Punkten./hbr/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.