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VORSCHAU-Wall Street zur Bilanzsaison zwischen Hoffen und Bangen

Veröffentlicht am 10.01.2009, 13:21
Aktualisiert 10.01.2009, 13:24
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- Von Deepa Seetharaman -

New York, 10. Jan (Reuters) - Zwischen Hoffen und Bangen dürften die von Kursverlusten gebeutelten US-Anleger in der kommenden Woche schwanken. Schließlich sehen viele in Zeiten der Rezession die ultimative Rettung im Konjunkturprogramm des künftigen US-Präsidenten Barack Obama, der am 20. Januar die Regierungsgeschäfte übernimmt. Doch in der Woche davor fällt zunächst mit den Zahlen des Aluminiumproduzenten Alcoa und des Chip-Riesen Intel der Startschuss für die Bilanzsaison, bei der eine Hiobsbotschaft die nächste jagen dürfte. Auch muss sich die Wall Street wohl weiter auf schlechte Konjunkturdaten gefasst machen.

Obamas Konjunkturprogramm sei möglicherweise die letzte Rettung, weil die Zinspolitik allein den Abwärtstrend an den Aktienmärkten nicht mehr stoppen könne, sagte Paul Mendelsohn von Windham Financial Services.

Die US-Börsen kamen nämlich alles andere als gut ins neue Jahr: Vielmehr verbuchten sie die größten prozentualen Verluste seit sieben Wochen. Der <.DJI>Dow-Jones-Index der Standardwerte büßte auf Wochensicht 4,8 Prozent ein, der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 4,5 und der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> 3,7 Prozent nach. Am Freitag ging der Dow mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 8599 Punkten aus dem Handel. Der S&P schloss 2,1 Prozent schwächer bei 890 Zählern und die Nasdaq verlor 2,8 Prozent auf 1571 Punkte.

Börsenschwergewichte wie der Einzelhandelsriese Wal-Mart, der Ölkonzern Chevron und auch Intel schraubten ihre Erwartungen herunter und schürten damit Ängste, dass die USA mit vermutlich verheerenden Unternehmenszahlen auf dem Weg in eine noch viel tiefere Rezession sein könnten als bislang befürchtet. Weitere Gewinnwarnungen werden in den nächsten Tagen vor allem von Großbanken erwartet, wenn sie in der darauffolgenden Woche ihre Zahlen bekanntgeben.

Noch unter dem Schock der Arbeitslosenzahlen vom Freitag müssen sich die US-Anleger für die kommende Woche eine Fülle von Konjunkturdaten in den Kalender schreiben: die Erzeuger- und Verbraucherpreise, die Industrieproduktion, das Verbrauchervertrauen und nicht zuletzt das Beige Book der Federal Reserve. Beim ebenfalls erwarteten Einzelhandelsumsatz vom Dezember wird mit einem Minus von 1,2 Prozent gerechnet, da das jüngste Weihnachtsgeschäft zu den schlechtesten in den USA überhaupt gehörte.

"Wir wissen, dass es der Wirtschaft sehr, sehr schlechtgeht", sagte John Praveen von Prudential International Investments. Wenn die Zahlen aber noch weit unter den Erwartungen liegen, führe dies zu neuen Sorgen über die Schwere der Rezession. "Das löst eine ganze Reihe neuer Unsicherheiten aus."

In dieser angespannten Lage wird in der kommenden Woche jedes Wort Obamas über das Konjunkturpaket genau unter die Lupe genommen. Einzelheiten seien es, die die Anleger geklärt haben wollten, sagte Carl Birkelbach von Birkelbach Management in Chicago. "Obama könnte dies in der kommenden Woche tun, und das wird helfen." Wachsender Optimismus, dass Obama die weltgrößte Volkswirtschaft tatsächlich die dringend benötigte Starthilfe geben könnte, werde die Börsen beflügeln. Einen Präzedenzfall dafür gibt es bereits, denn die Wall Street hat ihre größte Rally an einem Wahltag erlebt, als Obama am 4. November siegte.

(Bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Andreas Kenner)

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