Zürich, 17. Mai (Reuters) - Kursgewinne der defensiven
Marktschwergewichte Firmen Nestle, Novartis
und Roche sowie der Grossbanken Credit Suisse
und UBS haben der Schweizer Börse am Montag Auftrieb
verliehen. Händler sprachen von einer technischen Erholung nach
den starken Verlusten der Vorwoche. Auch die Übernahmen und
Zusammenschlüssen in den USA sorgte für eine positive Note,
während die enttäuschenden US-Konjunkturdaten kaum Einfluss
hatten. Die europäische Schuldenkrise beschäftigte die
Marktteilnehmer aber weiterhin und bremse tendenziell die
Bereitschaft zu Engagements.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte kurz vor Schluss
um 0,8 Prozent höher bei 6480 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
stieg um 0,7 Prozent auf 5720 Zähler.
Als stärkste Stütze des Marktes erwiesen sich die
schwergewichteten Nestle-Aktien, die 1,8 Prozent zulegten. Die
Titel von Novartis und Roche gewannen 0,8 Prozent. Händler
sprachen von Käufen aus Sicherheitsüberlegungen.
Gut ein beziehungsweise zwei Prozent gewannen UBS und Credit
Suisse. Weiter in der Minuszone lagen dagegen Julius
Bär. Übernahmespekulationen liessen GAM
Holding um 2,5 Prozent steigen. Die Akquisition des
Asset Managers GLG Partners für 1,6 Milliarden Dollar durch die
britisch-schweizerische Man Group sorgte für Fantasie, hiess es.
Uneinheitlich waren die Titel der Versicherungen. Swiss
Re gewannen knapp ein Prozent und Swiss Life< SLHN.VX>
rückten 1,5 Prozent vor. Zurich dagegen schwächten sich
um 0,7 Prozent ab.
Die ABB-Aktien sanken um fast zwei Prozent, was im
Markt damit erklärt wurde, dass der Elektrotechnikkonzern die
Beteiligung an seiner indischen Tochterfirma auf 75 von 52
Prozent erhöhen und dafür bis zu 965 Millionen Dollar ausgeben
möchte. "Das ist bestimmt ein sinnvoller aber auch ein etwas
teurer Schritt", sagte ein Händler.
Die Titel von Swatch machten den Dividendenabschlag
von vier Franken weitgehend wett. Unterstützt wurde Swatch von
einer Kaufempfehlung von Barclays Capital.
Ebenfalls von einer Kaufempfehlung profitierte
Sulzer. Goldman Sachs stufte den Industrietitel auf "Buy"
hoch und nahm ihn in die "Pan Europe Conviction Buy List" auf.
Transocean kletterten im Fahrwasser von BP um
1,7 Prozent. Der britische Ölmulti hat nach eigenen Angaben
Fortschritte bei der Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko
erzielt und zeigte sich am Sonntag optimistisch, das Leck binnen
einer Woche schliessen zu können.
Die Aktien des Anlagenbauers Oerlikon büssten am Tag
vor dem Quartalsbericht drei Prozent ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)