- von Holger Hansen
Berlin, 16. Feb (Reuters) - In der Metall- und Elektrobranche in Deutschland mit etwa vier Millionen Beschäftigten melden wieder mehr Betriebe corona-bedingte Einschränkungen ihrer Produktion. Im Januar waren dies 85,8 Prozent der Betriebe und damit etwas mehr als im Oktober (84,2 Prozent), wie aus einer Reuters am Dientag vorliegenden Umfrage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall hervorgeht. "Die Hoffnungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung waren offenkundig verfrüht", sagte dessen Hauptgeschäftsführer Oliver Zander zu Reuters. Nur knapp 40 Prozent aller Unternehmen der Branche gingen davon aus, dass sie bis Ende 2021 das Niveau vor der Rezession Ende 2018 wieder erreichten. Ebenso viele sähen das erst für 2023 oder könnten noch gar keinen Zeitpunkt erkennen, wann sie auf das Vorkrisenniveau zurückkämen.
Obwohl mehr Betriebe von Einschränkungen berichten, sind die Produktionskapazitäten besser ausgelastet als noch im Oktober. Ihre Auslastung stieg der Umfrage zufolge auf 80,9 Prozent nach 76 Prozent im Oktober. Der Anteil der Betriebe, die die Einschränkungen mit sehr stark und stark angaben, ging um rund zehn Prozentpunkte auf gut 20 Prozent zurück.
Gut 21 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass der Umsatz 2021 noch einmal deutlich niedriger ausfallen wird als im Corona-Krisenjahr 2020, und zwar in der Größenordnung von 17 Prozent. Zander verwies darauf, dass bisher dennoch nur gut zwölf Prozent der Betriebe Mitarbeiter entlassen hätten. Zudem sei der Anteil der Unternehmen, die in diesem Jahr Beschäftigung abbauen wollten, seit Oktober von knapp 38 auf 29 Prozent gesunken. "Die Zahlen zeigen, dass die M+E-Unternehmen trotz der enormen Unsicherheit darauf setzen, die Beschäftigten zu halten, so weit das irgendwie geht", unterstrich Zander. (redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) oder 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte).)