Investing.com - Die Händler am Edelmetallmarkt werden in dieser Woche eine Aktualisierung des Ausblicks auf die US-Geldpolitik bekommen, wenn am Mittwoch das Protokoll der Federal Reserve Sitzung vom Dezember erscheinen wird und Bankchef Jerome Powell am nächsten Tag eine Rede halten wird.
Im letzten Monat hatte der Offenmarktausschuss der Fed dafür gestimmt, die Zinssätze in 2018 ein viertes Mal anzuheben und angedeutet, dass zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr wahrscheinlich seien.
Während die Investoren das Protokoll genau unter die Lupe nehmen werden, wird dieses nach den Ausführungen von Fed-Chef Jerome Powell vom vergangenen Freitag wahrscheinlich schon überholt sein.
Powell versprach, dass die Zentralbank beobachten werde, wie die Konjunktur in diesem Jahr läuft und ihre Geldpolitik daran ausrichten wolle.
“Wie immer gibt es keinen vorgegebenen Pfad für die Geldpolitik,” sagte Powell. “Und besonders angesichts der verhaltenen Inflationswerte die wir hereinkommen sehen, werden wir geduldig sein, als wir uns ansehen, wie die Wirtschaft sich entwickelt.”
"Herr Powell sagte, er sei offen für einen Gesinnungswandel, aber solange die Daten in den USA stark bleiben, werden wir weiter Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten durch die Zentralbank vorhersagen," sagte Bart Melek, Kopf für den Rohstoffhandel bei TD Securities.
Gold reagiert sensibel auf anziehende US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen erhöht.
Powell soll am Donnerstag beim Economic Club of Washington einen Auftritt absolvieren. Am Freitag gibt es dann stark beachtete Inflationsdaten aus den USA.
Der Goldpreis fiel am Freitag und zog sich damit von seinem höchsten Stand in mehr als sechs Monaten wieder zurück, auf den es zuvor in der Handelssitzung gestiegen war, da robuste US-Beschäftigungsdaten einige der Sorgen über eine schwächelnde Konjunktur entkräften konnten.
Goldfutures waren am Freitagabend an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange 0,63% billiger und gingen zu 1.286,65 USD die Feinunze aus dem Handel, nachdem sie zuvor kurzzeitig auf bis zu 1.300,35 USD gestiegen waren.
Das US-Arbeitsministerium berichtete, dass die amerikanischen Arbeitgeber im Dezember so viele Arbeiter einstellten, wie in 10 Monaten nicht mehr, während gleichzeitig die Löhne stiegen, was eine nachhaltige Stärke der Konjunktur suggeriert, die die Sorgen über eine starke Verlangsamung des Wachstums mildern könnte.
Ansonsten machte der Kurs von Palladium einen Satz um 3,34% auf 1.240,45 USD die Feinunze.
"Palladium ist nach oben ausgebrochen aufgrund eines knappen Angebots, einer wachsenden Nachfrage und einem schwachen Dollar," sagte Phil Streible, Rohstoffstratege bei RJO Futures in Chicago.
Platin machte ebenfalls einen Preissprung und verteuerte sich um 3,43% auf 826,70 USD, seinem höchsten Kurs seit dem 29. November.
"Platin folgte überraschenderweise, da neue Fondsgelder im neuen Jahr hereinkamen, als die Preise für so lange Zeit unter Druck standen," sagte Walter Pehowich, geschäftsführender Vizepräsident für Investmentdienstleistungen bei Dillon Gage Metals.
Silber hingegen verbilligte sich um 0,25% auf 15,70 USD die Feinunze, nachdem es zuvor mit 15,87 USD seinen höchsten Preis seit Mitte Juli erreicht hatte.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 7. Januar
In der Eurozone erscheinen die Einzelhandelsumsätze.
In den Vereinigten Staaten veröffentlicht das Institute for Supply Management seinen Index für die Wirtschaft außerhalb des produzierenden Gewerbes.
Dienstag, der 8. Januar
In Australien erscheinen die Außenhandelsdaten.
In der Eurozone gibt es aus Deutschland Zahlen zur Industrieproduktion.
Aus Kanada und den Vereinigten Staaten kommen die Außenhandelsdaten herein.
Mittwoch, der 9. Januar
In der Eurozone erscheinen die neuesten Zahlen zur Arbeitslosigkeit.
Die kanadische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung. Danach gibt es eine Pressekonferenz.
Die Federal Reserve gibt das Protokoll ihrer Sitzung im Dezember heraus.
Donnerstag, der 10. Januar
Die Europäische Zentralbank veröffentlicht das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung im Dezember.
Aus den USA gibt es den wöchentlichen Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Fed-Chef Jerome Powell wird vor dem The Economic Club of Washington eine Rede halten.
Auch andere Fed-Mitglieder werden sich am Donnerstag zu Wort melden, wie der St. Louis Fed Präsident James Bullard und der Chicago Fed-Cjhef Charles Evans.
Freitag, der 11. Januar
In Australien erscheinen Daten zu den Einzelhandelsumsätzen.
Aus Großbritannien gibt es Zahlen zum Wachstum des BIPs und dem produzierenden Gewerbe.
Die USA beenden die Woche mit Inflationsdaten, die am Markt von erheblichem Gewicht sein dürften.
-- Der Report entstand unter Mitwirkung von Reuters
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