Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag auf ein Sechswochenhoch gestiegen, angeschoben von dem schwächeren Dollar, der inmitten anhaltender Zweifel an der Aussicht auf eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahre gefallen war.
Gold zur Lieferung im August hat an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Plus von 0,71% zu 1.258,31 USD die Feinunze beendet, nachdem es zunächst auf bis zu 1.260,00 USD gestiegen war.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag nach einem Minus von 0,37% auf am Freitagabend auf 96,98 und hat damit seinen größten Tagesverlust in drei Wochen erlitten.
Der Präsident der Federal Reserve in St. Louis James Bullard sagte am Freitag, die Fed solle sich mit weiteren Zinserhöhungen zurückhalten, um abzuwarten, wie sich die Konjunktur weiter entwickelt.
"Die jüngsten Inflationsdaten waren überraschend schwach und haben die Ansicht in Frage gestellt, dass sich die US-Inflation sicher in Richtung Zielwert bewegt" sagte er. "Die Fed kann abwarten, um zu sehen wie die Konjunktur sich entwickelt, bevor sie weitere Anpassungen vornimmt."
Auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche hatte die Fed an ihrer Vorhersage einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr festgehalten, obwohl in letzter Zeit schwache Inflationsdaten hereingekommen waren.
Der Dollar war zu Wochenbeginn gestiegen, angeschoben von Bemerkungen des Präsidenten der Fed in New York William Dudley, der meinte, die abnehmende Arbeitslosigkeit würde zu einem Anstieg der Löhne führen und die derzeit schwache Inflation wieder ansteigen lassen.
Gold und Dollar bewegen sich typischerweise in entgegengesetzte Richtungen, was heißt, dass bei einer Abwertung des Dollars die Goldfutures, die in der US-Währung ausgezeichnet sind, zu steigen beginnen.
Gold reagiert sensibel auf steigende US-Zinsen, da ein solcher die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Ansonsten wurde Silber im Edelmetallhandel am Freitagabend nach einem Preissprung von 1,13% zu 16,69 USD die Feinunze gehandelt.
Unterdessen stieg der Preis von Kupfer um 1% auf 2,624 USD das Pfund, Platin verteuerte sich um 0,9% auf 929,25 USD die Feinunze, während es mit Palladium um 3,1% auf zuletzt 853,23 USD die Feinunze nach unten ging.
In der kommenden Woche werden sich die Märkte vor allem auf die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen am Dienstag konzentrieren, von denen sie sich weitere Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung durch die Federal Reserve und Signale zum Abbau der Bilanzsumme der Zentralbank erhoffen.
Marktbeobachter warten ebenfalls auf die am Freitag erscheinenden Inflationsdaten aus der Eurozone und Reden von Zentralbankchefs auf dem EZB-Forum zur Zentralbankpolitik in Portugal.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 26. Juni
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Die USA geben Zahlen zu den Bestellungen langlebigen Gütern heraus.
EZB-Präsident Mario Draghi eröffnet in Portugal das jährliche Forum der EZB zur Zentralbankpolitik.
Dienstag, den 27. Juni
EZB-Präsident Mario Draghi hält in Portugal eine Rede.
Die Bank of England publiziert ihren Report zur Stabilität des Finanzsektors, zu dessen Vorstellung der Vorsitzende Mark Carney eine Pressekonferenz abhalten wird.
Die USA legen einen Report zum Verbrauchervertrauen vor.
Fed Chefin Janet Yellen wird in der Hauptstadt Washington eine Rede halten.
Mittwoch, den 28. Juni
Die Notenbankchefs aus der Eurozone, Großbritannien, Japan und Kanada nehmen an der Zentralbankkonferenz der EZB in Portugal teil.
Aus den USA kommen Daten zu den sich in Schwebe befindlichen Wohnungsgeschäften herein.
Donnerstag, den 29. Juni
Aus Neuseeland gibt es einen Report zum Geschäftsklima.
Aus Deutschland gibt es vorläufige Inflationsdaten.
Die USA legen korrigierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal zusammen mit dem allwöchentlichen Report zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld vor.
Freitag, den 30. Juni
Aus China gibt es Umfragedaten zur Lage in der erzeugenden Industrie und dem Dienstleistungssektor.
Außerdem berichtet Deutschland zu den Einzelhandelsumsätzen.
Großbritannien veröffentlicht seine Zahlungsbilanz und korrigierte Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal.
Die Eurozone publiziert vorläufige Inflationsdaten.
Kanada veröffentlicht seinen monatlichen Bericht zum Wirtschaftswachstum.
Die USA lassen die Woche mit Daten zu den Verbraucherausgaben und korrigierten Zahlen zur Verbraucherstimmung ausklingen.