Investing.com - Der Goldpreis hat die Woche am Freitag nahe seinem niedrigsten Stand seit Februar 2010 beendet, da die Investoren ihre Anlagen in dem Edelmetall auflösten, in der Erwartung, dass die Federal Reserve die Zinsen zum ersten Mal in nahezu einem Jahrzehnt anheben werde.
Gold Lieferung im Dezember ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 10 US-Cent oder 0,01% gesunken und hat die Woche am Freitag auf 1.080,90 USD die Feinunze abgeschlossen.
Die Marktteilnehmer waren von schwächer als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze und Verbraucherpreisinflation am Freitag unbeeindruckt geblieben und hatten sich stattdessen auf die guten Zahlen vom Verbrauchervertrauen konzentriert.
Am Donnerstag war Gold mit 1073,00 USD auf seinen niedrigsten Stand seit fast sechs Jahren gefallen, nachdem eine Reihe von Vertretern der Federal Reserve eine Zinserhöhung im Dezember nahegelegt hatte.
In dieser Woche ist der Preis des Edelmetalls um 7,80 USD oder 0,63% gesunken. Es war die vierte Woche in Folge mit einem Preisrückgang und die längste Verlustserie seit Ende Juli.
Der Goldpreis hat sein Mitte Oktober nahezu 9% nachgegeben, da die Investoren ihre Einschätzung der US-Geldpolitik angepasst haben, nachdem von der Fed Signale in Richtung einer Straffung dieser ausgegangen waren.
Erwartungen auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten, wenn die Zinssätze ansteigen.
Der US-Dollar hat sich nahe einem Siebenmonatshoch gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen behauptet, da in den USA für die kommenden Monate eine Straffung der Geldpolitik erwartet wird.
In Dollar gehandelte Rohstoffe werden für Investoren aus anderen Währungsräumen teurer wenn der Dollar an Wert gewinnt.
Ebenfalls an der Comex sind am Freitag die Silberfutures mit Fälligkeit im Dezember um 2,1 US-Cent oder 0,15% gesunken und haben den Handel zu 14,20 USD die Feinunze beendet. Auf einem solch niedrigen Niveau haben sie sich seit dem 27. August nicht mehr bewegt.
In dieser Woche sind die Silberfutures um 52,6 US-Cent oder 3,31% eingebrochen und haben damit in der vierten Woche in Folge einen Verlust erlitten.
Ansonsten gab im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im Dezember am Freitag um 0,4 US-Cent oder 0,21% nach und ging zu 2,168 USD das Pfund aus dem Handel. Zuvor war es auf bis zu 2,151 USD gefallen, ein Niveau auf dem es seit Juli 2009 nicht mehr gelegen hatte.
Über die Woche ist der Kupferpreis um 6,8 US-Cent oder 3,17% gefallen, da die Möglichkeit höherer Kreditkosten in den USA und das langsamere Wachstum der Weltwirtschaft, insbesondere in China, den Markt belastet haben.
Schlechte Zahlen aus China zum Außenhandel, der Inflation und der Industrieproduktion aus der letzten Woche haben die Ansicht bestätigt, dass die Wirtschaft sich allmählich verlangsamt, welches die Führung in Peking zwingen könnte, in den nächsten Monaten neue Maßnahmen zur Stützung des Wachstums einzuleiten.
Der Preis des roten Metalls ist seit Mai um 25% gefallen, da Ängste vor einer von China ausgehenden Verlangsamung der Weltwirtschaft die Händler umgetrieben und die Zuversicht am Markt erschüttert hat.
Mit einem Marktanteil von fast 40% ist das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt.
In der kommenden Woche werden die Investoren ihre Aufmerksamkeit am Mittwoch dem Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed zuwenden, um neue Anzeichen auf die Aussichten auf eine Zinserhöhung im Dezember zu bekommen.
Die Marktteilnehmer werden zudem die US-Daten zur Inflation, den Baugenehmigungen und der Lage im produzierenden Gewerbe im Auge haben, um weitere Hinweise auf die Stärke der Konjunktur zu bekommen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 16. November
Der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi hält in Madrid eine Rede.
Die USA veröffentlichen Zahlen zur Industrieproduktion im Raum von New York.
Dienstag, den 17. November
Die USA legen Berichte zur Inflation und der Industrieproduktion vor.
Mittwoch, den 18. November
Der Präsident der Fed in Atlanta Dennis Lockhart hält in New York eine Rede.
Die USA publizieren Daten zu den Baugenehmigungen und den Hausbauanfängen.
Später gibt die Fed das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses heraus.
Donnerstag, den 19. November
Die japanische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert.
Die EZB veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung.
In den USA wird der wöchentliche Bericht über Erstanträge auf Arbeitslosengeld publiziert sowie Informationen über das produzierende Gewerbe in der Region um Philadelphia veröffentlicht.
Freitag, den 20. November
EZB-Präsident Mario Draghi spricht auf einem Ereignis in Frankfurt.