Investing.com - Der Goldpreis hat am Freitag seinen größten Tagesgewinn in sechs Wochen verzeichnet, da die Marktteilnehmer angesichts schwerer Verluste an den Aktienbörsen weltweit in das gelbe Metall flüchteten. Eine Reihe schwacher Konjunkturdaten aus den USA und die Schwäche des US-Dollars gaben dem Kurs zudem Unterstützung.
Gold Lieferung im Februar ist an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 17,10 USD oder 1,59% nach oben geschossen und hat die Woche am Freitag zu 1.090,70 USD die Feinunze beendet. Zuvor war es um bis zu 2,2% auf ein Sitzungshoch von 1.097,50 USD gestiegen.
Die globalen Aktienmärkte waren am Freitag eingebrochen, da der Kollaps der Ölpreise sich fortsetzte und diese unter die 30 Dollarmarke fielen, was Ängste über die weltweiten Wachstumsperspektiven ansteigen ließ.
Chinas Shanghai Composite hat sich am Freitag auf Talfahrt begeben, die europäischen Aktienwerte beendeten den Tag tief in der Verlustzone, während die Wall Street um mehr als 2% im Minus geschlossen hat, nachdem sie zuvor auf ein 15-Monatstief gefallen war.
Unterdessen hat der US-Dollarindex, der die Stärke des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs Leitwährungen misst, hat um 0,13% nachgegeben und die Woche zu 98,99 beendet, nachdem enttäuschende Konjunkturdaten herausgekommen waren.
Die Einzelhandelsumsätze, die Lage im produzierenden Gewerbe und die Industrieproduktion in den USA lagen allesamt hinter den Erwartungen. Es handelt sich dabei um das jüngste Anzeichen, dass Wachstum im vierten Quartal zum Stillstand gekommen ist.
Die schlechten Zahlen könnten bedeuten, dass die Federal Reserve die nächste Zinserhöhung hinter das erste Quartal hinausschiebt. Graduelle Zinsanhebungen werden als weniger riskant für den Goldpreis angesehen, als eine Serie schneller Zinserhöhungen.
Trotz seiner Gewinne am Freitag hat der Goldpreis in dieser Woche um 7,20 USD oder 0,65% nachgegeben. Die Futures stehen in diesem Jahr immer noch um 3% im Plus, da angesichts des globalen Einbruchs der Aktienmärkte, den Sorgen über die Konjunktur in China und die erhöhten politischen Konflikte die Nachfrage nach sicheren Anlagen gestiegen ist.
Weiterhin an der Comex legten die Silberfutures mit Fälligkeit im März um 14,8 US-Cent oder 1,08% zu und gingen am Freitag zu 13,89 USD die Feinunze aus dem Handel. Über die Woche sind die Silberfutures um 6,9 US-Cent oder 0,16% gesunken.
Ansonsten sackte im Metallhandel Kupfer zur Lieferung im März um 3,2 US-Cent oder 1,64% ab und beendete den Handel am Freitag zu 1,943 USD das Pfund, nachdem es zuvor in der Sitzung mit 1,936 USD auf ein Niveau gesunken war, wie es seit März 2009 nicht mehr vorgekommen ist.
Über die Woche ist der Kupferpreis an der Comex um 7,9 US-Cent oder 3,9% eingebrochen, da die fortgesetzte Implosion des chinesischen Aktienmarkts die Nerven der Investoren blank liegen ließ.
Kupfer ist in 2016 um nahezu 8,5% abgesunken, nachdem die Investoren ihre Anlagen in dem Metall auflösten, angesichts anhaltender Befürchtungen über das nachlassende Wirtschaftswachstum in China. Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der Nachfrage verantwortlich ist.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren weiter auf die Konjunkturberichte aus China konzentrieren, wobei der für Dienstag mit Spannung erwartete Report zum BIP im vierten Quartal im Mittelpunkt stehen wird.
Unterdessen werden die Marktteilnehmer die in Kürze erscheinenden US-Daten zur Inflation, zur den Baugenehmigungen und zu den Hausbauanfängen im Auge behalten, um einschätzen zu können, ob die größte Wirtschaft der Welt in der Lage sein wird, weitere Zinserhöhungen in 2016 zu verkraften.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 18. Januar
Die Märkte in den USA sind am Martin Luther King Feiertag geschlossen.
Dienstag, den 19. Januar
China wird wichtige Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal und der Industrieproduktion vorlegen.
In der Eurozone berichtet das ZEW Institut zum Geschäftsklima in Deutschland.
Mittwoch, den 20. Januar
Die USA geben Berichte zu den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen und der Verbraucherpreisinflation heraus.
Die kanadische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert. Im Anschluss gibt es eine Pressekonferenz.
Donnerstag, den 21. Januar
Die Europäische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflusst haben, erläutert.
Die USA publizieren einen Daten zur Lage im produzierenden Gewerbe in der Region um Philadelphia, als auch einen wöchentlichen Report zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 22. Januar
In der Eurozone erscheinen Umfrageergebnisse zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe. Deutschland und Frankreich geben zudem länderspezifische Berichte heraus.
In den USA werden Zahlen zu den Umsätzen mit Wohnungsverkäufen veröffentlicht.