Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Dienstag auf seinen niedrigsten Niveaus seit mehr als fünf Jahren entlang bewegt, während die Investoren auf die US-Inflationsdaten warten, die später während der Handelssitzung erscheinen werden und weitere Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember geben könnten.
Gold zur Lieferung im Dezember hat an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 4,70 USD oder 0,43% nachgegeben und wurde in den europäischen Morgenstunden zu 1.078,90 USD die Feinunze gehandelt. Zuvor war es auf bis zu 1.075,60 USD gefallen und lag damit nur noch knapp über dem Tief der letzten Woche von 1.073,00 USD, das den niedrigsten Goldpreis seit Februar 2010 markierte.
Am Montag hatte sich Gold um 2,70 USD oder 0,25% verteuert, als die Anleger die möglichen Folgen der Serie von Terroranschlägen abgewogen haben, die in Paris in der Nacht zum Freitag stattfand und bei der mindestens 132 Menschen getötet und mehr als 350 verletzt worden sind.
Das US-Handelsministerium wird heute 14:30 MEZ die Inflationsdaten für den Monat Oktober herausgeben. Die Konsensusprognose für die Inflation der Verbraucherpreise liegt bei 0,2% im letzten Monat, nachdem diese im September noch um 0,2% gefallen waren. Für die Kerninflation wird ein Wert von 0,2% vorhergesagt, genau wie im Monat davor.
Die niedrige Inflation, die hauptsächlich den gesunkenen Ölpreisen geschuldet ist, ist einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung der Fed, die Zinsen in diesem Jahr anzuheben.
Der US-Dollar ist auf ein neues Siebenmonatshoch gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen gestiegen, da zunehmend eine Straffung der Geldpolitik in den USA für die kommenden Monate erwartet wird.
In Dollar gehandelte Rohstoffe werden für Investoren aus anderen Währungsräumen teurer wenn der Dollar an Wert gewinnt.
Der Goldpreis hat seit Mitte Oktober um nahezu 9% nachgegeben, da die Marktteilnehmer sich auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve im nächsten Monat vorbereiten.
Erwartungen auf höhere Kreditkosten sind schlecht für die Entwicklung des Goldpreises, da das Edelmetall Schwierigkeiten bekommt, sich gegenüber verzinsten Wertpapieren zu behaupten, wenn die Zinssätze ansteigen.
Zudem ist im Metallhandel am Dienstag der Preis von Kupfer auf seinen niedrigsten Stand seit Mai 2009 gefallen, da die Möglichkeiten höherer Zinsen in den USA und einer verlangsamten Konjunktur in der Welt, aber insbesondere auch in China, den Markt belastet haben.
Der Preis des roten Metalls ist seit Mai um fast 30% gefallen, da Ängste vor einer von China ausgehenden Verlangsamung der Weltwirtschaft die Händler umgetrieben und die Zuversicht am Markt erschüttert hat.
Enttäuschende Zahlen aus China zum Außenhandel, der Inflation und der Industrieproduktion aus der letzten Woche haben die Ansicht bestätigt, dass die Wirtschaft sich allmählich verlangsamt, welches die Führung in Peking zwingen könnte, in den nächsten Monaten neue Maßnahmen zur Stützung des Wachstums einzuleiten.
Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der Nachfrage verantwortlich ist.