* Columbus Day in USA - Wall Street auf, Rentenmarkt zu
* Merck nach skeptischer Studie zu Medikament im Minus
* Übernahmephantasie bei Puma
(neu: EADS, Puma)
Frankfurt, 11. Okt (Reuters) - Auch zum Wochenanfang haben
die Anleger an den europäischen Aktienmärkten auf Konjunktur
stützende Maßnahmen der US-Notenbank (Fed) gesetzt. Der
Dax<.GDAXI> kletterte bis zum frühen Montagnachmittag um 0,3
Prozent auf 6307 Punkte. "Der Markt erwartet ganz klar, dass die
Fed mit einer Politik der quantitativen Lockerung der Wirtschaft
noch einmal unter die Arme greift", sagte ein Börsianer. Am
Freitag waren die Arbeitsmarktdaten für September enttäuschend
ausgefallen.
Da in den USA wegen des Columbus Day der Rentenmarkt
geschlossen bleibt, fehlten viele internationalen Investoren,
obwohl die Aktienbörse an der Wall Street geöffnet wird. In
Japan blieben die Märkte am Montag ganz geschlossen. Händler in
Frankfurt klagten über geringe Umsätze.
Neuen Schwung erhoffen sich Börsianer, im Laufe der Woche
von den Geschäftszahlen einiger großer US-Konzerne. Am Dienstag
will der Chipriese Intel seine Zwischenbilanz nach
Börsenschluss vorlegen. JP Morgan veröffentlicht seinen
Zwischenbericht am Mittwoch, Google am Donnerstag und
General Electric am Freitag. Nach Thomson-Reuters-Umfrage
wird im Schnitt im S&P500<.SPX>-Index mit einem Gewinnplus von
knapp 24 Prozent gerechnet. Zudem stehen meist in der zweiten
Wochenhälfte noch eine Reihe von US-Konjunkturdaten an.
AUTOWERTE WIEDER GESUCHT - MERCK SCHLUSSLICHT IM DAX
Größte Dax-Gewinner waren die Aktien von VW mit
einem Plus von 1,6 Prozent. Daimler legten 1,1 Prozent
und MAN 1,4 Prozent zu. Einen Auslöser nannten Händler
nicht. Zudem profitierten die Aktien von K+S weiter von
Übernahmefantasie und legten in der Spitze zwei Prozent zu,
bröckelten bis zum Nachmittag allerdings wieder auf ihren
Freitagsschluss ab. "Es gab am Freitag Gerüchte über ein
Interesse von Rio Tinto, das wird heute noch mal
aufgekocht, obwohl es am Wochenende nichts Neues gab", sagte ein
Händler. Weder der britisch-australisch Bergbaukonzern noch K+S
hatten sich zu den Spekulationen äußern wollen.
Merck hielten mit einem Minus von 1,2 Prozent die
rote Laterne im Dax. Am Wochenende weckte eine kleine
unabhängige Studie, die auf einem Krebs-Kongress in Mailand
vorgestellt wurden, Zweifel am Nutzen von Erbitux zur Behandlung
von Darmkrebs.
ANLEGER MACHEN BEI DEMAG CRANES KASSE
Im MDax rankten sich Gerüchte um Puma. Mit einem
Plus von zeitweise 3,3 Prozent auf 263,45 Euro zählten die Titel
uzu den größten Gewinnern. "Es gibt Gerüchte, dass der
Großaktionär PPR die restlichen Anteile übernehmen
will", sagte ein Händler. Puma lehnte eine Stellungnahme ab, PPR
bekräftigte, dass die Übernahme von Minderheitenbeteiligungen
derzeit nicht zu den strategischen Prioritäten zählt. Während
PPR-Aktien danach leicht um 0,7 Prozent zulegten, schmolz das
Plus bei Puma auf 1,8 Prozent zusammen.
Salzgitter legten drei Prozent zu, nachdem
Finanzvorstand Heinz Jörg Fuhrmann in einem Zeitungsinterview
von steigenden Einnahmen gesprochen hatte. Die Aktien des
Chemiekonzerns Lanxess stiegen um 3,5 Prozent und
reagierten damit auf eine Empfehlung von Barclays Capital.
Schlusslicht im MDax waren Demag Cranes mit einem
Abschlag von 4,4 Prozent auf 35,705 Euro. Nach dem
30-prozentigen Kurssprung in der Vorwoche strichen Anleger ein
paar Gewinne ein. Einem Zeitungsbericht zufolge drängt der
Großaktionär Cevian das Demag-Management, den übernahmewilligen
Rivalen Konecranes zumindest anzuhören.
Ein Analystenkommentar der Citigroup zu negativen
Auswirkungen der Euro-Stärke und anderer Faktoren drückte
die Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS
um 2,3 Prozent ins Minus.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)