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FOKUS 1-Dax leicht im Plus - Koalitionsverhandlungen im Blick

Veröffentlicht am 05.10.2009, 11:34
Aktualisiert 05.10.2009, 11:36
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* Spekulationen auf Gewinnwarnung drücken BMW

* MediGene bei Anlegern gefragt

(neu: BMW, Solarworld, ElringKlinger, Händleraussagen)

Frankfurt, 05. Okt (Reuters) - Die Aussicht auf möglicherweise langwierige Koalitionsverhandlungen und Streitigkeiten über Ministerposten sind am Montag den deutschen Anlegern auf die Stimmung geschlagen. Der Dax<.GDAXI> pendelte am Montagmorgen um seinen Freitagsschluss und notierte zuletzt 0,2 Prozent höher bei 5478 Punkten. Damit vermochte sich der Leitindex kaum von seinem zweiprozentigen Vorwochenverlust erholen. Börsianern zufolge wartet der Markt auf den Start der Koalitionsverhandlungen in Berlin. "Union und FDP sind sich nicht in allem grün, und es zeichnet sich ein heftiges Kompetenzgerangel ab. Das verunsichert den Markt", sagte ein Händler. Nach Einschätzung von Börsianern dürfte der Markt erst nach Veröffentlichung neuer US-Konjunkturdaten in den kommenden Tagen wieder einen Trend finden.

Zu den größten Dax-Verlierern gehörten die Aktien des Münchener Autokonzerns BMW, die Händlern zufolge von Spekulationen auf eine Gewinnwarnung gebremst wurden. Die Aktien fielen bis zu zwei Prozent auf 31,21 Euro und erholten sich etwas nach einem Dementi des Unternehmens. "Das ist völliger Unsinn", sagte ein BMW-Sprecher zu den Marktgerüchten. Zuletzt lagen die Titel noch 1,2 Prozent im Minus. Im Sog von BMW gaben Daimler ebenfalls 1,2 Prozent nach. "Die Unternehmen sind bei ihren Produkten eben sehr ähnlich", sagte ein Händler. Hingegen verteuerten sich Aktien des Wolfsburger Konkurrenten Volkswagen um 3,8 Prozent. "Zu VW gibt es keine Neuigkeiten, aber wenn ein oder zwei größere Order reinkommen, reagiert der Kurs wegen des niedrigen Streubesitzes sofort", sagte ein Händler.

Zu den größten Dax-Gewinnern gehörten mit einem Plus von 2,8 Prozent die Aktien der Commerzbank, was Börsianer mit einer Erholung nach einem neunprozentigen Kurssturz am Freitag erklärten. Die Analysten von JP Morgan sehen bei dem zweitgrößten deutschen Geldinstitut mit 17 Milliarden Euro den größten Kapitalbedarf unter den großen europäischen Banken. Deren Bedarf nach frischem Geld bezifferten sie in den kommenden Monaten auf insgesamt 78 Milliarden Euro. Das Geld diene je zur Hälfte der Rückzahlung von Staatshilfen und der Stärkung der Eigenkapitalquote, schrieben die Analysten in einer Studie.

Im TecDax<.TECDAX> waren die Aktien von MediGene gefragt. Die Titel des Biotechunternehmens setzen sich mit einem Plus von 5,2 Prozent an die Spitze des Index. Das Unternehmen hat ein weiteres europäisches Patent für das Krebsmittel Endotag-1 erhalten. DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus sieht die Wahrscheinlichkeit steigen, dass bald eine lange erwartete Partnerschaft abgeschlossen wird. Zudem hat das Unternehmen grünes Licht für die Entwicklung seines Arthritismittels Rhudex erhalten. Solarworld-Aktien verteuerten sich um 2,6 Prozent, nachdem das Solarunternehmen den massiven Ausbau seiner US-Produktion angekündigt hatte.

Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> gehörten die Titel von ElringKlinger nach einer Kaufempfehlung der LBBW mit einem Plus von 4,2 Prozent zu den Favoriten. Der Autozulieferer werde zu den Profiteuren des Trends zu hubraumschwächeren, aber aufgeladenen Motoren gehören, schrieb LBBW-Analyst Heiko Möhringer in einem Kommentar. Außerdem werde sich das Engagement auf dem chinesischen Markt auszahlen.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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