Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Goldpreis wurde am Donnerstag wie eine risikoreiche Anlage gehandelt und stieg im Einklang mit den US-Aktienmärkten um über 2%, nachdem Präsident Donald Trump ein baldiges Ende des globalen Preiskriegs auf den Ölmärkten ankündigte - allerdings ohne sofortige Zustimmung von Saudi-Arabien und Russland.
Bis 18:35 Uhr verteuerten sich die Gold-Futures an der Comex um 2,4% auf 1.629,40 Dollar pro Feinunze.
Spot Gold erhöhte sich um 1,2% auf 1.609,55 Dollar pro Unze.
Die Silber-Futures legten um 4,2% auf 14,57 Dollar pro Unze zu, während die Platin-Futures um 1,1% auf 725,75 Dollar anstiegen.
Der Goldpreis ist in den letzten Wochen eher leicht gestiegen und das, obwohl das Vertrauen der Anleger in risikoreichere Assets zurückgekehrt ist. Dies senkt das Risiko von Zwangsveräußerungen anderer Positionen.
Die Portfolioanleger haben jedoch seit über einer Woche die Preise ständig unterstützt, auch ohne die Intervention von Trump, weil sie davon überzeugt sind, dass die Covid-19-Pandemie eine längere Periode niedriger oder negativer Realzinsen erfordert, um die Weltwirtschaft zu stützen.
Bloomberg berichtete am Donnerstag, dass die goldgesicherten ETFs acht Sitzungen in Folge mit Zuflüssen zu verzeichnen hatten, mit knapp 160.000 Unzen Zuflüssen allein am Mittwoch. Bislang floßen in diesem Jahr netto 90,7 Millionen Unzen in ihren Bestand.
Die Wirtschaftsdaten begünstigen weiterhin die Erwartungen einer lockeren Geld- und Finanzpolitik. Weitere 6,6 Millionen Amerikaner haben in der vergangenen Woche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt, doppelt so viele wie in der Vorwoche. Das bedeutet, dass 6% der US-Arbeitnehmer in den letzten zwei Wochen Erstanträge gestellt haben.
Die Analysten von Scope Ratings in Berlin argumentierten, dass die drohende Rezession zusätzliche Risiken für fast alle möglichen Arten von Vermögenswerten schaffen wird, die zugleich die Verbindlichkeit eines anderen sind, einschließlich Staatsanleihen.
"Die pandemiebedingte Rezession wird sich doppelt so stark auf die Kreditwürdigkeit von Staaten auswirken", sagte Giacomo Barisone, Leiter des Bereiches Öffentliche Finanzen bei Scope, in einer Kundennotiz am Dienstag. Die "außerordentliche Mobilisierung der Geld- und Fiskalpolitik, um auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Gesundheitskrise zu reagieren ... wird die Schuldenquoten längerfristig erhöhen und die Bilanzen des privaten Sektors sowie der Regierung strukturell schwächen".
Darüber hinaus argumentierte er, dass es einen konjunkturellen Druck durch mehr notleidende Kredite, Arbeitslosigkeit und Unternehmensausfälle geben werde.
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