Investing.com - Die Goldpreise haben sich am Montag über der 1.200 Dollarmarke gehalten, nachdem ie chinesische Zentralbank in einer überraschenden Entscheidung vom Wochenende die Mindestreserveanforderungen für Banken gesenkt hat. Zudem bleibt die Unsicherheit über die Verhandlungen zum Rettungsprogramm zwischen Griechenland und seinen Gläubigern im Mittelpunkt des Marktgeschehens.
An der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange verteuerten sich die Goldfutures mit Lieferung im Juni in den Morgenstunden in Europa um 2,50 USD oder 0,21% auf 1.205,60 USD die Feinunze.
Der Preis bewegte sich in einem engen Band zwischen 1.202,50 USD und 1.208,70 USD die Feinunze. Die Preise werden vermutlich bei dem Tief vom 14. April von 1.183,50 USD Unterstützung finden und könnten bei dem Hoch vom 7. April von 1.215,90 USD auf Widerstände treffen.
Die chinesische Zentralbank hat das Minimum an Bankeinlagen, die von den Banken in Reserve gehalten werden müssen, von 19,5% auf zum 20. April 18,5% abgesenkt.
Die Maßnahme folgte auf amtliche Zahlen, denen nach die chinesische Volkswirtschaft im ersten Quartal mit 7,0% so langsam wie seit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise in 2008 nicht mehr gewachsen ist.
Daten zur Industrieproduktion, den Einzelhandelsumsätzen und den Anlageinvestitionen lagen ebenfalls unter den Prognosen, was darauf hindeutet, dass China handeln muss, um eine weitere Verlangsamung der Konjunktur zu verhindern.
Gold profitiert von einem Umfeld des billigen Geldes, da eine große Liquidität die Bewertung von ungedecktem Geld verringert.
Unterdessen haben Sorgen über den Mangel an Übereinstimmung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern zu den für den Zugang zu dem Rettungsfonds notwendigen Wirtschaftsreformen befürchten lassen, dass das schuldengeplagte Land aus der Eurozone gedrängt werden könnte.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist am Montagmorgen um 0,15% auf 97,76 gestiegen.
Der Index hat in der letzten Woche um 1,9% verloren, vor dem Hintergrund von Spekulationen, die Fed könnte sich mit einer Zinserhöhung bis spät in 2015 Zeit lassen, anstatt die Geldpolitik schon in der Mitte des Jahres zu straffen, nachdem eine Serie schwacher Konjunkturdaten der letzten Zeit, den Optimismus bezüglich der Konjunkturerholung gedämpft hat.
Eine herausgezögerte Anhebung der Zinsen wäre eine gute Nachricht für den Goldpreis, da sie die Opportunitätskosten von Goldanlagen verringern würde, die dem Anleger keine garantierten Auszahlungen bieten.
Außerdem sind an der Comex die Silberfutures zur Lieferung im Mai um 0,4 US-Cent oder 0,02% auf 16,23 USD die Feinunze gefallen, während Kupfer zur Lieferung im Mai sich um 0,2 US-Cent oder 0,05% verbilligt hat und zu 2,773 USD das Pfund gehandelt wurde.
China ist mit ein Marktanteil von fast 40% das weltgrößte Verbraucherland von Kupfer.