Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis baute seine Gewinne am Mittwochmorgen in Europa weiter aus und machte seine Verluste aus dem Jahr 2021 wieder wett. Einerseits schürten die Anzeichen für Inflation die Sorgen der Investoren, andererseits versicherte die US-Notenbank Fed das Festhalten an der ultralaxen Geldpolitik.
Die Gold-Futures legten bis 8.59 Uhr um 0,48% auf 1.907,10 Dollar zu. Zum ersten Mal seit zwanzig Wochen steht der Goldpreis wieder über der 1.900 Dollar-Marke.
Der Dollar, der sich in der Regel invers zu Gold bewegt, rutschte in Richtung eines Viereinhalbmonatstiefs. Die Renditen der US-Staatsanleihen fielen in der vorangegangenen Sitzung mit 1,56% auf ein Zweiwochentief.
Der stellvertretende Vorsitzende der Fed, Richard Clarida, erklärte am Dienstag, dass die Entscheidungsträger unter Umständen bereit seien, über eine Verlangsamung der Asset-Käufe zu diskutieren.
"Es könnte durchaus sein, dass wir in den kommenden Sitzungen an einem Punkt ankommen, an dem wir über eine Reduzierung der Anleihekäufe diskutieren können. Das Thema stand nicht im Mittelpunkt beim Treffen im April. Der Zeitpunkt hierfür hängt vom Datenfluss ab", sagte Clarida.
"Ein schwächerer Dollar unterstützt und wachsende Inflationsrisiken überwiegen im Moment alles. Hier geht es derzeit um die Absicherung gegen Inflation", sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, gegenüber Reuters.
"Selbst wenn die Inflation stark zunimmt, werden sie (die Fed) sehr, sehr dovish bleiben. Was für Gold zählt, sind die Realzinsen. Die Fed wird die Leitzinsen weiterhin niedrig halten, was den Dollar schwächt. Gold entwickelt sich in einem solchen Umfeld sehr gut", so Innes weiter.
Jenseits des Atlantiks betonte EZB-Mitglied Yannis Stournaras, dass die Zentralbank ihre Geldhähne voll geöffnet halten müsse, da der Kampf gegen COVID-19 in der Region trotz der Fortschritte bei der Einführung von Impfstoffen noch lange nicht vorbei sei.
Im asiatisch-pazifischen Raum beließ die Reserve Bank of New Zealand im Rahmen ihrer geldpolitischen Entscheidung ihren Zinssatz unverändert bei 0,25%.
In den USA enttäuschten die am Dienstag vorgelegten Konjunkturdaten. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen für Mai lag bei 117,2, während die {ecl-222||neuen Hausverkäufe}} im April auf 863.000 fielen.
"Die US-Daten wurden leicht verfehlt, und die Anleiherenditen sinken... das hilft dem Gold. Gold fungiert heute einfach als sicherer Hafen", zitierte Bloomberg Bob Haberkorn, Senior Market Strategist bei RJO Futures.
Die Republikaner im US-Senat wollen am Donnerstag einen Gegenvorschlag zum 1,7 Billionen Dollar schweren Infrastrukturvorhaben von Präsident Joe Biden vorlegen. Am Dienstag sagte ein ranghoher Abgeordneter, dass die beiden Seiten noch weit auseinander liegen.
Unter den anderen Edelmetallen legten Palladium um 0,3 % und Platin um 0,8 % zu, während Silber stabil bei 27,99 Dollar notierte.
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