Investing.com - Goldpreise rutschen am Donnerstag im asiatischen Handel leicht ab. Die Anleger lassen sich nicht von optimistischen regionalen Daten beeindrucken und warten stattdessen auf Nachfragesignale aus Indien, wo die Nationalregierung strengere Richtlinien für Exporthändler erlassen will.
In einem Rundschreiben am Mittwoch gab die indische Staatsregierung bekannt, dass die Importrichtlinien für Gold für Exporteure strenger werden sollen. So soll das Edelmetall nicht mehr ausschließlich zu Weiterverkaufszwecken importiert werden.
Gold zur Lieferung im Dezember an der Comex-Division der New York Mercantile Exchange fällt um 0,23 Prozent auf 1.280,08 $ pro Feinunze. Kupfer-Futures fallen um 0,09 Prozent auf 3,172 $ pro Pfund.
Am Donnerstag meldete China ihre BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Diese entsprachen mit einer Quartalsrate von 1,7 und einer Jahresrate von 6,8 Prozent den Erwartungen. Die Industrieproduktion legt im September 6,6 Prozent zu und übertraf damit die Erwartungen von 6,2 Prozent. Anlageinvestitionen stiegen um 7,5 Prozent an und enttäuschten Prognosen von 7,7 Prozent. Einzelhandelsumsätze in China stiegen um 10,3 Prozent an und übertrafen die erwarteten 10,2 Prozent.
Japan veröffentlichte seine Handelsbilanz, diese wies für September einen Überschuss von 670 Mrd. Yen auf, die Erwartungen gingen von 560 Mrd. Yen Überschuss aus. Australien veröffentlichte seine Arbeitsmarktzahlen: Bei Beschäftigungsentwicklung wurden 19.800 Neueinstellungen verzeichnet, erwartet wurden 15.000. Die Arbeitslosenrate fiel von 5,6 auf 5,5 Prozent.
Über Nacht blieben die Goldpreise weitgehend unverändert.
Einige der am Morgen eingefahrenen Verluste konnten ausgeglichen werden, nachdem der US-Dollar infolge schwacher Daten aus dem Wohnbausektor gesunken war.
Das Handelsministerium gab am Dienstag bekannt, dass die Wohnbauaktivität im September im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf saisonbereinigte 1,127 Mio. Einheiten gesunken ist. Die Ökonomen gingen von einem Jahresrückgang von 0,5 Prozent aus.
Der Bericht hob den deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen um 4,5 Prozent auf 1,215 Mio. Einheiten hervor. Analysten gingen von einem Rückgang auf 1,245 Einheiten aus.
Das Edelmetall sank vor dem Hintergrund steigender Rendite auf US-Treasuries weit unter die wichtige 1.300-$-Marke, gedrückt durch die Möglichkeit eines hawkisheren Vorsitzenden der Federal Reserve Bank, der im Februar auf Janet Yellens Posten folgt.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg legt nahe, dass Präsident Donald Trump den Wirtschaftswissenschaftler aus Stanford John Taylor als den nächsten Chef der Federal Reserve Bank favorisiert. Taylor gilt als ein hawkisher Kandidat.
Gold reagiert empfindlich auf den Dollarkurs und auf die Zinssätze. Ein starker Dollar lässt das in der US-Währung gehandelte Edelmetall im Preis steigen und höhere Leitzinsen bedeuten höhere Opportunitätskosten für renditefreie Anlagen wie Gold.