FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf baldige Fortschritte zur Bewältigung der Schuldenkrise hat den deutschen Aktienmarkt auch am Dienstag wieder nach oben getrieben. Der Leitindex Dax stieg gegen Mittag um 1,16 Prozent auf 5.812,15 Punkte, nachdem er im frühen Geschäft noch um bis zu ein Prozent gefallen war. Damit knüpfte er an seine jüngste Erholungsbewegung an: Nach zuvor neun schwachen Tagen mit einem Verlust von mehr als 11 Prozent hat der Leitindex seit seinem Tief am Freitag schon zwei Drittel davon wieder aufgeholt. Der MDax legte 0,85 Prozent auf 8.663,64 Punkte zu, und der TecDax gewann 1,37 Prozent auf 684,11 Punkte.
'Die Marktteilnehmer geben die Hoffnung nicht auf, dass das anstehende Finanzministertreffen und der EU-Gipfel einen Lösungsansatz für die Schuldenkrise bringen könnten', sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Politiker hätten keinen Spielraum mehr dafür, die Finanzmärkte zu enttäuschen, so der Experte. 'Sie müssen Nägel mit Köpfen machen.' Mehr Klarheit könnte schon an diesem Dienstag das Treffen der Finanzminister bringen. Das hochverschuldete Euro-Land Italien hat am Dienstag zwar abermals deutlich erhöhte Zinsen für frisches Kapital zahlen müssen, stieß aber zumindest auf eine robuste Nachfrage nach seinen Staatsanleihen. Etwas Erleichterung gab es indes aber bei spanischen und französischen Anleihen.
FINANZWERTE DREHEN MIT DEM MARKT INS PLUS
Aktien aus dem Finanzsektor litten zunächst unter Gewinnmitnahmen, drehten mit dem Markt aber europaweit deutlich ins Plus. Die Aktien der Allianz verbuchten mit einem Plus von 3,27 Prozent auf 72,95 Euro die größten Gewinne im Dax. Titel der Commerzbank knüpften mit einem Aufschlag von 2,44 Prozent auf 1,342 Euro an ihre Erholungsbewegung der letzten vier Handelstage an. Die Papiere der Deutschen Bank kletterten ferner um rund zwei Prozent.
Nach einer erhöhten Prognose gehörten ferner die Aktien von BASF zu den größten Gewinnern. Die Papiere des weltgrößten Chemiekonzerns verteuerten sich um 2,54 Prozent auf 50,79 Euro. Der neue BASF-Chef Kurt Bock hat seinem Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2020 will er den Umsatz auf rund 115 Milliarden Euro steigern. Sein Vorgänger Jürgen Hambrecht hatte bislang 90 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Zudem denkt der Konzern über ein Aktienrückkaufprogramm nach.
DAIMLER LEIDEN UNTER ANALYSTENKOMMENTAR
Auch die schwach gestarteten Papiere von K+S lagen zuletzt mit 2,41 Prozent im Plus bei 39,245 Euro. Der Düngemittelkonzern will in den kommenden Jahren rund 2,4 Milliarden Euro in die Erschließung einer Kalilagerstätte in Kanada investieren. Analysten sprachen zwar davon, dass der Kapitalaufwand höher als erwartet sei. Michael Schäfer von Equinet verwies jedoch auf überraschend hohe Abbaukapazitäten. Ulle Wörner von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einem 'eindeutig positiven Schritt'.
Knappe Verluste gab es dagegen bis zuletzt bei den Daimler-Papieren, die nach einer Analystenstudie um 0,14 Prozent auf 32,095 Euro nachgaben. Die Deutsche Bank hatte die Titel des Autobauers von 'Buy' auf 'Hold' abgestuft und das Kursziel von 48,00 auf 36,00 Euro gesenkt. Das Jahr 2012 dürfte für den Autobauer bestenfalls ein Übergangsjahr mit vermutlich sinkenden Gewinnen werden, schrieb Analyst Jochen Gehrke in einer Studie. Die Risiken seien wegen der zunehmenden konjunkturellen Ungewissheit deutlich gestiegen.
QIAGEN IM TECDAX GEFRAGT
Unter den Nebenwerten lagen die Aktien von Qiagen nach der Ankündigung von Stellenstreichungen im TecDax mit 1,88 Prozent im Plus. Durch den Wegfall von weltweit bis zu zehn Prozent seiner 3.800 Arbeitsplätze will der Diagnostik-Spezialist ab dem kommenden Jahr Kosten von 50 Millionen US-Dollar vor Steuern jährlich einsparen. Dafür fallen im vierten Quartal allerdings Restrukturierungskosten von rund 70 Millionen Dollar an./tih/la
'Die Marktteilnehmer geben die Hoffnung nicht auf, dass das anstehende Finanzministertreffen und der EU-Gipfel einen Lösungsansatz für die Schuldenkrise bringen könnten', sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Politiker hätten keinen Spielraum mehr dafür, die Finanzmärkte zu enttäuschen, so der Experte. 'Sie müssen Nägel mit Köpfen machen.' Mehr Klarheit könnte schon an diesem Dienstag das Treffen der Finanzminister bringen. Das hochverschuldete Euro-Land Italien hat am Dienstag zwar abermals deutlich erhöhte Zinsen für frisches Kapital zahlen müssen, stieß aber zumindest auf eine robuste Nachfrage nach seinen Staatsanleihen. Etwas Erleichterung gab es indes aber bei spanischen und französischen Anleihen.
FINANZWERTE DREHEN MIT DEM MARKT INS PLUS
Aktien aus dem Finanzsektor litten zunächst unter Gewinnmitnahmen, drehten mit dem Markt aber europaweit deutlich ins Plus. Die Aktien der Allianz
Nach einer erhöhten Prognose gehörten ferner die Aktien von BASF
DAIMLER LEIDEN UNTER ANALYSTENKOMMENTAR
Auch die schwach gestarteten Papiere von K+S
Knappe Verluste gab es dagegen bis zuletzt bei den Daimler-Papieren
QIAGEN IM TECDAX GEFRAGT
Unter den Nebenwerten lagen die Aktien von Qiagen