Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Chinas Zentralbank will Wirtschaft mit Zinssenkung stärken

Veröffentlicht am 24.09.2024, 09:55
© Reuters.

PEKING (dpa-AFX) - Chinas Zentralbank hat wegen der schwächelnden Wirtschaft in der Volksrepublik weitreichende Konjunkturmaßnahmen angekündigt. Dadurch sollen die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite sinken, wie der Gouverneur der Behörde, Pan Gongsheng, in Peking sagte. Zudem soll bei einem zweiten Wohnbau-Darlehen die Quote für die Mindestanzahlung von 25 Prozent auf 15 Prozent sinken.

Banken sollen außerdem weniger Bargeld vorhalten müssen als bisher. Die Mindestrate hierfür werde um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, sagte der Gouverneur. Damit werde dem Finanzmarkt etwa eine Billion Yuan (ungefähr 125,5 Mrd Euro) an Liquidität zusätzlich zur Verfügung stehen.

Die Zentralbank verantwortet die Währungs- und Geldpolitik in China. Ihre Maßnahmen sollen ein stabiles Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt unterstützen, wie die staatliche "Volkszeitung" schrieb. Die Zentralbank handelt nun, da sich die Annahmen mehren, China könnte sein angepeiltes Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent verfehlen.

In der Volksrepublik drückt eine Immobilienkrise schon länger auf die Wirtschaftsleistung. Ein angekündigtes Programm zum Rückkauf leerstehender Wohnungen durch den Staat zeigte bislang wenig Wirkung. Die Krise in dem Sektor, der lange ein wichtiger Wachstumstreiber war, trägt obendrein zum schwachen Konsumverhalten in China bei. Denn viele Menschen investierten ihr Erspartes lange in Immobilien und mussten seit längerem einen Wertverlust fürchten. Die Haushalte hielten deshalb ihr Geld für unsichere Zeiten zusammen, anstatt es auszugeben.

China-Analyst Duncan Wrigley von Pantheon Macroeconomics zeigte sich skeptisch. China habe sich gegen politische Initiativen gewehrt, die mit einem "großen Knall" einhergehen würden. Ein Beispiel dafür sei die Einrichtung einer gut ausgestatteten Wohnungsbank zum Aufkauf von Wohnungsbeständen. Wahrscheinlich würden jetzt weitere lokale Lockerungen folgen, die nur einen kurzfristigen Anstieg der Wohnungsverkäufe auslösen werden, insbesondere in den Städten der Oberschicht. Die Anpassung des Immobiliensektors wird laut Wrigley angesichts der hohen Bestände und der sinkenden Preise in den meisten Städten trotz der Maßnahmen wahrscheinlich noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank (ETR:CBKG) sprach zwar von einem großen Schritt für eine konservative Institution wie Chinas Zentralbank. Allerdings befürchtet der Experte, dass diese Maßnahmen etwas am Kern der Probleme in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vorbeigehen. Denn diese befänden sich nicht auf der Angebotsseite und seien auch nicht zyklischer Natur.

Es ist Baur zufolge allen voran die private Nachfrage, die strukturell zu niedrig sei. Deswegen befinde sich die Inflation in China seit Monaten nahe null Prozent, während ein immer höherer Außenhandelsüberschuss aufgebaut wird. Der Experte folgerte: "Strukturelle Reformen, die die soziale Versorgung verbessern und den Lohnanteil am nationalen Gesamteinkommen erhöhen, könnten dafür sorgen, dass die hohe Sparquote der privaten Haushalte fällt und der private Konsum wächst.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.