(Neu: Details zu Sparten, aktualisierter Aktienkurs)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Maschinenbaukonzern Gea hält trotz der unsicheren Konjunktur an seinem Wachstumsziel für das laufende Jahr fest. Im dritten Quartal lief besonders das Geschäft mit Kühl- und Abfüllmaschinen für die Lebensmittelindustrie glänzend und bescherte dem Unternehmen zusammen mit Einspareffekten aus dem Konzernumbau einen überraschend hohen Gewinnsprung. 'Aussagen zur zukünftigen Entwicklung der Weltwirtschaft sind schwieriger geworden', sagte Vorstandschef Jürg Oleas am Mittwoch in Düsseldorf, bekräftigte jedoch seine Prognosen. Der Manager rechnet zudem mit einem traditionell starken vierten Quartal für den Konzern.
Am Vormittag legte die im MDax notierte Aktie um 3,85 Prozent zu. Händler sprachen von einer überraschend guten Bilanz und lobten, dass der Konzern an seinem Ausblick festhält. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe beurteilte den Auftragseingang als 'sehr solide' und zeigte sich auch über die Gewinnentwicklung erfreut.
In nahezu allen sechs Sparten - die von Ausrüstung für Milchbetriebe über Wärmetauscher für Kraftwerke bis zu Kühl- und Abfülltechnik für die Lebensmittelbranche reichen - stiegen die Bestellungen teils kräftig. Eine Ausnahme waren die Wärmetauscher, wo fehlende Großaufträge zu einem Rückgang der Bestellungen um knapp neun Prozent führten. Dafür stieg der Gewinn in diesem Geschäft kräftig. Zudem konnten auch alle anderen Bereiche ihre Erlöse und Gewinne steigern. Als besonders lukrativ erwies sich wie bei vielen Maschinenbauern das Geschäft mit Ersatzteilen und Wartung. Mit einem Plus von einem gut zehn Prozent steht das überdurchschnittlich rentable Service-Geschäft für knapp ein Fünftel des Konzernumsatzes.
Der chinesische Markt festigte seine Bedeutung für Gea im zweiten Quartal.
Nach Deutschland und den USA, die beide 12 Prozent zum Umsatz beisteuern, kommt
China mit elf Prozent und gehört damit zu den drei wichtigsten Kundenländern. Der größte Anteil der Umsätze kommt mit 39 Prozent indes immer noch aus Westeuropa, wenn auch mit sinkender Tendenz. Auf die Schwellenländer entfallen mittlerweile 34 Prozent des gesamten Konzernumsatzes - ein Prozentpunkt mehr als noch vor einem Jahr.
Besonders die Geschäfte mit der Nahrungsmittelindustrie in Asien, aber auch Lateinamerika und Osteuropa hätten sich im Quartal weiterhin sehr gut entwickelt, sagte ein Sprecher. Beim überaus kräftigen Gewinnplus hätten sich die Ergebnisse des Konzernumbaus der vergangenen beiden Jahre bezahlt gemacht. Etwa im Geschäft mit den Wärmetauschern: Dessen größeren Umbau mit der Zusammenlegung von Standorten hat Gea im Großen und Ganzen abgeschlossen. Mehr Standardisierung in der Produktion, etwa beim Schweißen und weiteren Prozessschritten, sowie Ideen der Mitarbeiter hätten sich positiv auf den Gewinn ausgewirkt.
Bereinigt um Effekte aus Zukäufen wuchs der operative Gewinn (EBIT) in der Zeit von Juli bis September um fast 47 Prozent auf 139,1 Millionen Euro. Dabei hat Gea die Belastungen aus zwei Übernahmen in der Kühltechnik und Lebensmittelverarbeitung herausgerechnet. Einschließlich dieser Effekte lag das operative Ergebnis bei 130,6 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen Gewinn auf 85,9 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Analysten hatten zwar mit kräftigen Zuwächsen, aber nicht mit solch hohen Sprüngen gerechnet.
Die Bestellungen legten zwischen Juli und September um ein Fünftel auf 1,40 Milliarden Euro zu, der Umsatz wuchs um knapp ein Viertel auf ebenfalls 1,40 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern inklusive der Zukäufe mit Aufträgen im Wert zwischen 5,4 und 5,6 Milliarden Euro und einem Umsatz von 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro. Die Prognose hatte Gea erst im Sommer erhöht.
Ohne das neue Segment Convenience Food Technologies, dessen Maschinen Fertiggerichte und andere Speisen packungsfertig zubereiten können, soll die Konzernmarge zwischen 9,3 und 9,5 Prozent liegen. Im vergangenen Quartal erreichte sie 9,3 Prozent, bereinigt um die Effekte aus den Zukäufen schaffte sie die Marke von 10 Prozent. Im neuen Geschäft erwartet der Vorstand zunächst eine Marge von 8,5 bis 9,0 Prozent./stb/stw/wiz
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Maschinenbaukonzern Gea
Am Vormittag legte die im MDax
In nahezu allen sechs Sparten - die von Ausrüstung für Milchbetriebe über Wärmetauscher für Kraftwerke bis zu Kühl- und Abfülltechnik für die Lebensmittelbranche reichen - stiegen die Bestellungen teils kräftig. Eine Ausnahme waren die Wärmetauscher, wo fehlende Großaufträge zu einem Rückgang der Bestellungen um knapp neun Prozent führten. Dafür stieg der Gewinn in diesem Geschäft kräftig. Zudem konnten auch alle anderen Bereiche ihre Erlöse und Gewinne steigern. Als besonders lukrativ erwies sich wie bei vielen Maschinenbauern das Geschäft mit Ersatzteilen und Wartung. Mit einem Plus von einem gut zehn Prozent steht das überdurchschnittlich rentable Service-Geschäft für knapp ein Fünftel des Konzernumsatzes.
Der chinesische Markt festigte seine Bedeutung für Gea im zweiten Quartal.
Nach Deutschland und den USA, die beide 12 Prozent zum Umsatz beisteuern, kommt
China mit elf Prozent und gehört damit zu den drei wichtigsten Kundenländern. Der größte Anteil der Umsätze kommt mit 39 Prozent indes immer noch aus Westeuropa, wenn auch mit sinkender Tendenz. Auf die Schwellenländer entfallen mittlerweile 34 Prozent des gesamten Konzernumsatzes - ein Prozentpunkt mehr als noch vor einem Jahr.
Besonders die Geschäfte mit der Nahrungsmittelindustrie in Asien, aber auch Lateinamerika und Osteuropa hätten sich im Quartal weiterhin sehr gut entwickelt, sagte ein Sprecher. Beim überaus kräftigen Gewinnplus hätten sich die Ergebnisse des Konzernumbaus der vergangenen beiden Jahre bezahlt gemacht. Etwa im Geschäft mit den Wärmetauschern: Dessen größeren Umbau mit der Zusammenlegung von Standorten hat Gea im Großen und Ganzen abgeschlossen. Mehr Standardisierung in der Produktion, etwa beim Schweißen und weiteren Prozessschritten, sowie Ideen der Mitarbeiter hätten sich positiv auf den Gewinn ausgewirkt.
Bereinigt um Effekte aus Zukäufen wuchs der operative Gewinn (EBIT) in der Zeit von Juli bis September um fast 47 Prozent auf 139,1 Millionen Euro. Dabei hat Gea die Belastungen aus zwei Übernahmen in der Kühltechnik und Lebensmittelverarbeitung herausgerechnet. Einschließlich dieser Effekte lag das operative Ergebnis bei 130,6 Millionen Euro. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen Gewinn auf 85,9 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Analysten hatten zwar mit kräftigen Zuwächsen, aber nicht mit solch hohen Sprüngen gerechnet.
Die Bestellungen legten zwischen Juli und September um ein Fünftel auf 1,40 Milliarden Euro zu, der Umsatz wuchs um knapp ein Viertel auf ebenfalls 1,40 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern inklusive der Zukäufe mit Aufträgen im Wert zwischen 5,4 und 5,6 Milliarden Euro und einem Umsatz von 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro. Die Prognose hatte Gea erst im Sommer erhöht.
Ohne das neue Segment Convenience Food Technologies, dessen Maschinen Fertiggerichte und andere Speisen packungsfertig zubereiten können, soll die Konzernmarge zwischen 9,3 und 9,5 Prozent liegen. Im vergangenen Quartal erreichte sie 9,3 Prozent, bereinigt um die Effekte aus den Zukäufen schaffte sie die Marke von 10 Prozent. Im neuen Geschäft erwartet der Vorstand zunächst eine Marge von 8,5 bis 9,0 Prozent./stb/stw/wiz