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IRAN-TICKER-Türkischer Außenminister will sich im Irak um Deeskalation bemühen

Veröffentlicht am 08.01.2020, 10:53
Aktualisiert 08.01.2020, 11:01
© Reuters.  IRAN-TICKER-Türkischer Außenminister will sich im Irak um Deeskalation bemühen
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08. Jan (Reuters) - Als Vergeltung für die gezielte Tötung des einflussreichen Generals Kassem Soleimani durch die USA hat der Iran die US-Truppen im Irak angegriffen. Dies schürt die Furcht vor einer weiteren Eskalation der Krise. Die USA hatten zuvor mit massiven Gegenangriffen gedroht. Es folgen wichtige Entwicklungen:

10.51 Uhr - Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu will am Donnerstag in den Irak reisen und sich um Deeskalation bemühen. Das teilt sein Ministerium mit. Cavusoglu habe zudem bereits mit seinem iranischen Kollegen Dschawad Sarif telefoniert.

10.45 Uhr - Siemens SIEGn.DE sorgt sich um sein Irak-Geschäft. "Wir sprechen natürlich in erster Linie mit unseren Kunden darüber, welche Projekte möglich sind und welche nicht", sagt Konzern-Chef Joe Kaeser am Rande einer Konferenz der "Welt". Im Irak habe sich Siemens gegen Wettbewerber durchgesetzt. "Der Irak ist jetzt genau in der Mitte dieser Auseinandersetzung." Jetzt müsse man sehen wie man mit diesen großen Projekten umgehe. Hier wie auch auf politischer Ebene sei nun Besonnenheit gefragt. Wichtig sei die Sicherheit der Beschäftigten vor Ort zu gewährleisten.

10.35 Uhr - Nach der Reaktion des Irans auf die gezielte Tötung Suleimanis muss nach den Worten des Milizen-Anführers Kais al-Chasali nun auch der Irak antworten. Die Reaktion des Iraks werde nicht schwächer ausfallen als die des Irans. Neben dem iranischen General hatte das US-Militär auch einen der führenden Kommandeure der irakischen Volksmobilisierungskräfte, Abu Mahdi al-Muhandis, gezielt in Bagdad getötet. Diese vom Iran unterstützte Organisation vereint meist schiitische Milizen. Chasali führt die Miliz Assaib Ahl al-Hak, die die USA als Terror-Organisation einstufen.

10.19 Uhr - Der iranische Ölminister ruft die USA auf, nicht länger für Chaos in der Region zu sorgen. Der Ölpreis steige, sagt Bidschan Sanganeh der Nachrichtenagentur ISNA zufolge. Davon profitiere der Iran.

10.16 Uhr - TUI TUIGn.DE -Chef Fritz Joussen sieht derzeit keine Auswirkungen der turbulenten geopolitischen Lage auf den Tourismus und auf das eigene Geschäft. "Im Augenblick betrifft uns das nicht und wir sehen keine Veränderungen bei den Buchungen", sagt er zu Reuters TV am Rande einer Konferenz der "Welt". Der Nahe Osten sei keine Kernregion von TUI. "Wichtig ist, dass die Politik hier eine Lösung findet und dass die Verantwortlichen weiter miteinander reden."

10.10 Uhr - Die russische Luftfahrtbehörde rät den russischen Fluggesellschaften, den Luftraum über dem Irak, dem Iran, dem Persischen Golf und dem Golf von Oman zu vermeiden. Dies gelte bis auf weiteres für zivile Flüge - auch für Transitflüge, zitiert die Nachrichtenagentur RIA aus einer Stellungnahme der Behörde.

10.05 Uhr - Der Iran hat nach Angaben von Verteidigungsminister Amir Hatami bei seinem Angriff Kurzstreckenraketen eingesetzt. Die Antwort auf eine Vergeltung der USA werde dem entsprechen, was die USA unternähmen. Trump habe seine Administration zu einer "Terror-Regierung" gemacht.

10.00 Uhr - Die Lufthansa LHAG.DE streicht wegen der Lage die tägliche Verbindung zwischen Frankfurt und Teheran am Mittwoch. Auch der nächste, für Samstag vorgesehene Flug nach Erbil im Irak fällt aus. Im Lauf des Tages werde entschieden, wie weiter verfahren wird, erklärt ein Sprecher.

09.59 Uhr - Israel steht nach den Worten des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu fest an der Seite der USA. US-Präsident Donald Trump müsse wegen seines Vorgehens gegen Soleimani beglückwünscht werden. Wer immer versuche, Israel anzugreifen, werde hart getroffen werden.

09.56 Uhr - Die EU sollte nach Ansicht von Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter über Gespräche versuchen die Lage zu entspannen. Die Aktionen von US-Präsident Donald Trump und die Provokationen des Iran hätten dazu geführt, "dass die Kriegsgefahr deutlich gewachsen ist", sagt Hofreiter am Rande einer Konferenz der "Welt" in Berlin. Deutschland, die EU und die USA müssten ihre Bemühungen verstärken, um das Atomabkommen mit dem Iran zu retten.

09.52 Uhr - Die Bundeswehr prüft, ob Schäden am Stützpunkt in Erbil entstanden sind. Die deutschen Soldaten seien vor dem Raketenbeschuss gewarnt worden und hätten daraufhin Schutzräume aufgesucht, heißt es in einer Unterrichtung der Obleute des Verteidigungs- und des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.

09.50 Uhr - Außenminister Heiko Maas verurteilt den iranischen Raketenangriff. "Wir fordern Iran auf, alle Schritte zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten", erklärt Maas. "Wir stehen seit Tagen in Kontakt mit allen Seiten, um auf eine Beruhigung der Lage hinzuwirken. Alle sind aufgefordert, in dieser Lage Besonnenheit und Zurückhaltung zu üben."

09.44 Uhr - Spanien zieht einen Teil seiner im Irak stationierten Soldaten nach Kuwait ab. Das teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Carmen Calvo mit. Eine "verringerte Truppe" bleibe aber im Irak.

09.43 Uhr - Air France AIRF.PA überfliegt nicht mehr den Luftraum von Iran und Irak. Das teilt ein Sprecher der Fluggesellschaft mit.

09.28 Uhr - Frankreich plant nach Informationen aus Regierungskreisen keinen Abzug seiner Truppen aus dem Irak. Derzeit sind rund 160 französische Soldaten in dem Land stationiert.

09.26 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Lage im Iran und Irak bei ihrem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London beraten. Der gegenwärtige Konflikt setze die Bemühungen der vergangenen Jahre im Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz aufs Spiel, sagt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

09.18 Uhr - Der Oman sieht derzeit keine Möglichkeit für eine Vermittlung zwischen den USA und dem Iran. Das sagt Außenminister Jussuf bin Alawi bin Abdullah der kuwaitischen Zeitung "Al Rai" zufolge am Rande einer Veranstaltung in Teheran. Der Oman unterhält traditionell Beziehungen zu den USA und dem Iran.

09.12 Uhr - Der iranische Außenminister Dschawad Sarif bezeichnet den Angriff auf US-Ziele im Irak als "legitime Selbstverteidigung". Die USA sollten sich bei ihrer Bewertung des iranischen Raketenangriffs keinen "Illusionen" hingeben, sagt Sarif dem Staatsfernsehen zufolge.

08.56 Uhr - Die USA mögen mit der Tötung Soleimanis dem Iran "einen Arm" abgeschnitten haben, sagt der iranische Präsident Hassan Ruhani. Aber als Antwort würden die USA ihr Standbein in der Region verlieren.

08.45 Uhr - Die Vereinigten Arabischen Emirate rufen zur Deeskalation in der Region auf. Dies sei klug und notwendig, schreibt Außenminister Anwar Gargasch auf Twitter. "Ein politischer Weg zur Stabilität muss nun folgen."

08.40 Uhr - Die Feinde des Irans sind nach den Worten des geistlichen und staatlichen Oberhauptes der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, die USA und Israel. Er nennt als Gegner auch das "arrogante System" und bezieht sich damit auf den Westen.

08.27 Uhr - Die vergangene Nacht sei ein "Schlag ins Gesicht" der USA gewesen, sagt das geistliche und staatliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Die US-Truppen müssten die Region verlassen. Ihre Präsenz sei die Quelle von Korruption. "Die USA sind der Feind des Irans."

08.20 Uhr - China ruft zur Zurückhaltung und zum Dialog auf. Dass sich im Nahen Osten die Spannungen verschärften, sei in niemandes Interesse, erklärt das Außenministerium in Peking. Man sei mit allen wichtigen Parteien im UN-Sicherheitsrat im Gespräch.

08.02 Uhr - Bei den iranischen Raketenangriffen sind keine im Irak stationierten polnischen Soldaten verletzt worden. Das teilt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak per Twitter mit.

07.56 Uhr - Großbritannien verurteilt den iranischen Angriff auf Militärstützpunkte im Irak. "Wir rufen den Iran dringend auf, solche rücksichtslosen und gefährlichen Angriffe nicht zu wiederholen", sagt Außenminister Dominic Raab. Stattdessen dringe Großbritannien auf Deeskalation.

07.26 Uhr - Die Emirates Airline streicht einen Rückflug am Mittwoch in die irakische Hauptstadt Bagdad. Die Entwicklung werde sorgsam beobachtet, teilt Emirates mit. Die Schwestergesellschaft flydubai hat ebenfalls einen Flug nach Bagdad gestrichen.

07.25 Uhr - Die Produktion in den irakischen Erdölanlagen geht nach Opec-Angaben ungestört weiter. Die Anlagen seien sicher, sagt Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo. Das sei eine "große Erleichterung". Dem Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Masruei, zufolge besteht auch keine unmittelbare Gefahr für die Öltransporte durch die Straße von Hormus.

07.17 Uhr - Der iranische Präsident Hassan Ruhani wird noch am Mittwoch eine Rede zum Angriff auf US-Ziele im Irak halten. Das kündigt das Staatsfernsehen an.

07.07 Uhr - Das irakische Militär teilt mit, es gebe keine Opfer unter den heimischen Truppen. In der Nacht seien 22 Raketen auf irakisches Gebiet abgeschossen worden, 17 auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Assad und fünf auf den Stützpunkt in Erbil in der Kurdenregion im Nordirak.

06.58 Uhr - US-Präsident Donald Trump will dem iranischen Staatsfernsehen zufolge mit seinem Tweet den Schaden nach dem Angriff herunterspielen. Trump hatte getwittert: "Alles ist gut."

06.40 Uhr - Beim Angriff auf den Militärstützpunkt Al-Assad sind keine dänischen Soldaten verletzt oder getötet worden. Das teilt die dänische Armee mit, die 130 Soldaten dort stationiert hat. Auch das norwegische Militär erklärt, es gebe unter seinen Soldaten in Al-Assad weder Verletzte noch Tote.

06.38 Uhr - Die iranische Armee fordert erneut den Abzug der US-Truppen aus dem Nahen Osten. "Jetzt, da sie unsere Macht erkannt haben, ist es Zeit für die Vereinigten Staaten, ihre Soldaten aus dem Nahen Osten abzuziehen", sagt Generalstabschef Mohammad Bakeri im iranischen Staatsfernsehen.

06.21 Uhr - Bei dem Angriff auf US-Ziele im Irak sind nach einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens 80 Menschen ums Leben gekommen. Das Fernsehen spricht von getöteten "amerikanischen Terroristen". Außerdem seien Hubschrauber und militärische Ausrüstung des US-Militärs schwer beschädigt worden. Insgesamt seien 15 iranische Raketen auf US-Ziele abgeschossen worden. Keine davon sei abgefangen worden.

04.29 Uhr - Ein iranischer Regierungsvertreter warnt die USA vor Vergeltungsaktionen für die Raketenangriffe auf zwei Militärbasen im Irak. Jede feindliche US-Militäraktion werde zu einem großen Krieg in der gesamten Region führen, twittert der Berater von Präsident Hassan Ruhani, Hessameddin Aschena.

03.52 Uhr - US-Präsident Donald Trump meldet sich nach den iranischen Raketenangriffen in ruhigem Ton zu Wort. Die Lage werde noch sondiert, twittert Trump und kündigt für Mittwoch eine Erklärung an. "Alles ist gut!", schreibt er.

03.50 Uhr - Die USA haben Regierungskreisen zufolge noch keine Informationen darüber, ob es bei den iranischen Raketenangriffen auf zwei Militärstützpunkte im Irak Tote oder Verletzte gegeben hat. Man arbeite weiterhin an der Sondierung der Lage, sagt ein Regierungsvertreter.

03.45 Uhr - Die iranische Regierung hat die Raketenangriffe auf US-Truppen im Irak als Akt der Selbstverteidigung bezeichnet. Der Iran habe angemessene Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und abgeschlossen, twittert Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Sein Land sei nicht auf Eskalation oder Krieg aus, werde sich aber gegen jede Aggression verteidigen.

03.08 Uhr - Der Iran droht den USA mit weiteren Angriffen. Die Raketenangriffe auf Ziele im Irak seien nur der erste Schritt gewesen, sagt ein Kommandeur der Revolutionsgarden im iranischen Fernsehen. Der Iran werde die Amerikaner nicht verschonen.

02.50 Uhr - Die US-Luftfahrtbehörde FAA sperrt für US-Fluggesellschaften den Luftraum über dem Irak, dem Iran, dem Persischen Golf und dem Golf von Oman.

02.20 Uhr - Iranische Raketen sind in einem US-Luftwaffenstützpunkt nahe dem Flughafen von Erbil in der nordirakischen Kurdenregion eingeschlagen, meldet die iranische Nachrichtenagentur Fars.

02.03 Uhr - Der Iran hat der heimischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge eine zweite Angriffswelle auf US-Stützpunkte im Irak gestartet.

01.56 Uhr - US-Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Mark Esper sind im Weißen Haus eingetroffen, um mit Präsident Donald Trump über die Lage nach dem iranischen Raketenangriff auf US-geführte Truppen im Irak zu beraten.

01.49 Uhr - Die deutschen Soldaten im nordirakischen Erbil sind nach Angaben der Bundeswehr wohlauf. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam sagt nach den Berichten über einen Raketenangriff auf ausländische Truppen in Erbil, er stehe im Kontakt mit seinen Kameraden.

01.08 Uhr - Der Iran hat laut US-Angaben amerikanische Streitkräfte und ihre Verbündeten im Irak angegriffen. Der Iran habe mehr als ein Dutzend ballistische Raketen gegen auf US-Truppen und ihre Verbündeten abgefeuert, teilt das Verteidigungsministerium in Washington mit.

01.05 Uhr - Der Luftwaffenstützpunkt Al-Assad im Irak wurde der iranischen Nachrichtenagentur Mehr zufolge von den iranischen Revolutionsgarden angegriffen. Die Eliteeinheit habe den Stützpunkt mit Raketen beschossen, meldet Mehr.

00.53 Uhr - Das US-Präsidialamt hat bestätigt, dass es zu Raketenangriffen auf US-Einrichtungen im Irak gekommen ist, auch auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Assad. US-Präsident Trump sei informiert worden und beobachte gemeinsam mit seinem nationalen Sicherheitsteam die Situation genau, teilte eine Sprecherin mit. Dem TV-Sender Al-Majadin zufolge wurde der Stützpunkt Al-Assad in volle Alarmbereitschaft versetzt. US-Hubschrauber kreisten über ihm und Sirenen seien zu hören.

00.34 Uhr - Der irakische Luftwaffenstützpunkt Al-Assad, auf dem auch US-Soldaten untergebracht sind, ist laut US-Angaben mit Raketen beschossen worden. Ob es bei dem Angriff Tote, Verletzte oder Sachschäden gegeben habe, sei noch unklar, sagt ein US-Vertreter zu Reuters. Sechs Raketen seien auf dem Stützpunkt eingeschlagen, berichtet der TV-Sender Al-Majadin. Anschließend habe es einen zweiten Beschuss gegeben. Zudem sei in Erbil, der Hauptstadt der nordirakischen Kurdenregion, eine Explosion zu hören gewesen. (Zusammengestellt vom Reuters-Büro in Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)

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