Investing.com - Nachdem die Kaffee-Preise gestern auf den tiefsten Stand seit einbandhalb Wochen gefallen waren, nachdem Cecafe berichtete, dass die brasilianischen Exporte für Rohkaffee im Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 27 Prozent auf 3,36 Millionen Sack gestiegen sind und damit den höchsten Stand in einem Dezember auswiesen, erholte sich Kaffee am Mittwoch wieder etwas von dem Ausverkauf.
Zuletzt handelte der Kaffeepreis (Coffee C) zur Lieferung im März auf 102,70 US-Cents je Pfund und damit 1,38 Prozent im Plus. Gestern gab der Kaffeepreis noch 1,35 Prozent nach.
Der Kaffeepreis für die Sorte Arabica zur Lieferung im März sank indes am Mittwoch um 0,04 Prozent und notierte zu Handelsschluss 123,95 US-Cents je Pfund.
Für Unterstützung sorgte heute Morgen ein Bericht der Green Coffee Association, wonach die Bestände für US-Rohkaffee auf Jahressicht um 7,5 Prozent auf 6,13 Millionen Sack gefallen sind.
Positiv war außerdem die Vorhersage des brasilianischen Exporteurs Comexim, dass die Kaffeeproduktion in Brasilien 2019/20 um jährlich -7,7 Prozent auf 58,2 Mio. Sack sinken werde, da sich die Ernte in der ertragsschwächeren Hälfte ihres zweijährigen Zyklus befindet.
Die Kaffee-Preise stehen seit einiger Zeit unter Druck, weil die Anleger ein massives Überangebot an Kaffee auf dem Weltmarkt erwarten. Laut Daten der ICE, die am Freitag veröffentlicht worden waren, sind die börsennotierten Kaffeevorräte mit 2,47 Millionen Sack auf den höchsten Stand seit Viereinhalbjahren geklettert.
Darüber hinaus sieht die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) ein Kaffeeüberschuss von 2,29 Millionen Sack in den Jahren 2018/2019. Weiter sagte die ICO voraus, dass ein zweites Jahr mit einem Überangebot die Kaffeepreise in den kommenden Monaten belasten dürfte.
Brasiliens Versorgungsgesellschaft Conab erhöhte jüngst die Schätzung für die Kaffeeproduktion Brasilien 2018/19 von 59,9 Millionen Sack im September auf 61,7 Millionen Sack.
Die Hoffnung der Anleger beruht nun auf dem alle drei bis vier Jahre auftretenden Wetterphänomen "El Niño", welches eine potenzielle Dürre in Brasilien im Januar oder Februar auslösen und die Kaffeeproduktion negativ beeinflussen könnte.
von Robert Zach