(neu: Kursveränderungen im Jahr 2014 sowie aktuelle Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank-Aktie (XETRA:CBKG) hat einen guten Start ins neue Jahr erwischt. Hintergrund waren bestätigte Konzernziele und Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi. In einem etwas schwächeren Markt rückten die Papiere um 2,09 Prozent auf 11,21 Euro vor und waren damit Favorit im Leitindex. Der Dax (DAX) büßte zugleich 0,42 Prozent ein. Mit Blick auf das vergangene Jahr indes liegen die Aktien auch mit dem Kurszuwachs an diesem Tag noch mit rund vier Prozent im Minus, während der Dax zumindest um 2,65 Prozent zulegen konnte.
In einem Interview der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe) hatte Commerzbank-Chef Martin Blessing das für 2016 gesteckte Ziel einer Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent nach Steuern in der Kernbank bekräftigt.
Positiv wirkten Händlern zufolge zudem Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB). Draghi hatte im "Handelsblatt" (Freitagausgabe) bekräftigt, dass die Leitzinsen in der Eurozone noch für einen längeren Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben würden. Mit rekordtiefen Zinsen stemmt sich die EZB gegen eine zu niedrige Inflation und will die Konjunktur im Euroraum stärker in Schwung bringen.
BÖRSIANER SIND SKEPTISCH
Die beiden Aussagen seien zwar nicht neu, wirkten an diesem nachrichtenarmen Handelstag allerdings positiv auf die Commerzbank-Aktie, sagten zwei Börsianer. Die Experten stehen allerdings dem Eigenkapital-Ziel der Bank äußerst skeptisch gegenüber. "Die meisten Analysten rechnen nicht damit, dass die Commerzbank das schaffen wird, zumal das Marktumfeld nicht einfacher werden wird", sagte der eine.
Händler Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel sagte sogar: "Einige Analysten sehen das Eigenkapital-Ziel als Running Gag an, das die Bank in diesem Zeitraum absolut nicht erreichen kann." Dabei verwies er darauf, dass die Commerzbank in ihrem jüngst vorgelegten Neunmonatsbericht eine operative Eigenkapitalrendite von gerade einmal 4,5 Prozent auf das Jahr 2014 hochgerechnet erreicht habe.
Zu den Aussagen von Draghi hieß es, dass sie im Grund nicht überraschen sollten. Ein Großteil der Analysten erwarte längst, dass die EZB am 22. Januar ein Kaufprogramm für Staatsanleihen ankündigen werde, um so zu versuchen, die Wirtschaft in der Eurozone wieder in Schwung zu bringen.