Peking (Reuters) - Der Handelsstreit verschlechtert die Beziehungen zwischen China und den USA immer mehr.
Das Bildungsministerium in Peking warnt Einheimische nun vor einem Studium in den Vereinigten Staaten. Studenten und Wissenschaftler sollten vor einem solchen Schritt Risiken besser abschätzen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, hieß es in einer kurzen Erklärung. In manchen Fällen sei es zu Problemen mit der Dauer oder der Erteilung von Visa gekommen. Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Zeitung "Global Times", äußerte über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Diese Warnung ist eine Reaktion auf die jüngste Reihe von Diskriminierungen der USA gegen chinesische Studenten und kann auch als Antwort auf den von den USA ausgelösten Handelskrieg verstanden werden."
Details wollte das Ministerium nicht nennen. Eine Sprecherin sagte im Staatsfernsehen, die allgemeine Situation von chinesischen Studenten in den USA sei stabil. Für US-Universitäten sind Anwärter aus der Volksrepublik ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Etwa 360.000 chinesische Studenten bringen jährlich zusammen etwa 14 Milliarden Dollar an Ausbildungs- und anderen Gebühren in die USA. In Internetforen schlug die offizielle Warnung hohe Wellen. Ein Nutzer des Twitter-ähnlichen Dienstes Weibo schrieb etwa: "Die Welt ist so groß, warum muss man unbedingt in die Vereinigten Staaten gehen?"
Eine Gruppe der Republikaner von US-Präsident Donald Trump hat im vergangenen Monat einen Gesetzentwurf in den Kongress eingebracht, der Verschärfungen für chinesische Studenten vorsieht. Demnach soll künftig niemand ein Studien- oder ein Forschungsvisum bekommen, der vom chinesischen Militär beschäftigt oder unterstützt wird. Im vergangenen Jahr hatte die chinesische Botschaft in Washington eine Sicherheitsempfehlung für heimische Bürger in den USA veröffentlicht. Darin wurde unter anderem vor hohen Arztrechnungen sowie Beschlagnahmungen durch die Zollbehörden gewarnt.
Die Beziehungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt haben sich im Zuge des von Trump angestoßenen Zollkonflikts erheblich eingetrübt. Dazu tragen auch die US-Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei, die Spannungen wegen des umstrittenen Südchinesischen Meers sowie die US-Unterstützung für das von China für sich reklamierte Taiwan bei.