(neu: Mitteilung Fraport, weitere Details)
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Am Frankfurter Flughafen sind erneute Streiks des Vorfeldpersonals vom Tisch. Man habe sich in Verhandlungen auf einen eigenen Tarifvertrag für die rund 200 Beschäftigten geeinigt, erklärten am Mittwoch die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und der Flughafenbetreiber Fraport übereinstimmend. Die Gewerkschaft hatte Anhebungen für das teilweise nur angelernte Personal von bis zu 70 Prozent verlangt.
Die Vorfeldleute hatten im Februar an zusammen neun Tagen die Arbeit liegen lassen und so für rund 1.700 Flugausfälle am größten deutschen Flughafen gesorgt. Das befürchtete Chaos blieb aber aus, weil es Fraport gelang, mit Ersatzmannschaften den Großteil des Flugverkehrs aufrecht zu erhalten. Fraport und der Hauptkunde Lufthansa beklagten dennoch Millionenverluste und prüfen Schadensersatzklagen gegen die Gewerkschaft.
Laut Fraport werden die Gehälter der Vorfeldlotsen und der Verkehrsplaner auf das Niveau ihrer Kollegen in München angehoben. Die Gewerkschaft habe das Angebot der Fraport angenommen. Dem Vernehmen wurde das letzte Angebot des Arbeitgebers nicht mehr nachgebessert. Es enthielt nach früheren Angaben eine Steigerung von bis zu 70 Prozent für die Vorfeldlotsen und ein Plus von bis zu 30 Prozent für die Verkehrsplaner.
Für die dritte Gruppe der Vorfeldaufseher in den Follow-Me-Wagen seien hingegen keine Erhöhungen vereinbart worden, weil sie bereits vorher mehr verdienten als das Vergleichspersonal am zweitgrößten Drehkreuz München, berichtete Fraport. Sie seien aber in den neuen Vorfeld-Tarifvertrag mit der GdF außerhalb des bisherigen Regelwerks aufgenommen worden. Die Beschäftigten werden künftig bei einer oder mehreren bereits ausgegründeten Vorfeld-Gesellschaften angestellt. Zur Laufzeit des Tarifvertrags äußerten sich beide Seiten zunächst nicht. 'Wir begrüßen, dass nun im Sinne der Passagiere und unserer Mitarbeiter eine definitive Einigung erzielt wurde', betonte der Arbeitsdirektor der Fraport AG, Herbert Mai, laut einer Mitteilung.
Knapp zwei Wochen nach dem ersten Streiktag hatte das Arbeitsgericht Frankfurt Ende Februar den Arbeitskampf gestoppt, weil zwei Nebenforderungen gegen die Friedenspflicht aus dem bestehenden Fraport-Tarifvertrag verstießen. Zu einem bereits ausgerufenen Solidarstreik der Fluglotsen mit weit größeren Folgen für den Luftverkehr war es wegen eines Verbots durch das selbe Gericht nicht gekommen. Vor drei Wochen hatten die Streikenden ihre Arbeit wieder aufgenommen. Mit geänderten Forderungen hätte die GdF erneut den Ausstand für die Vorfeldkräfte beginnen können, zog aber offenbar die Verhandlungslösung vor.
Der Arbeitskampf einer sehr kleinen Spezialistengruppe hatte auch zu erneuten Diskussionen um die Tarifeinheit geführt. Auch die Großgewerkschaft Verdi hatte die GdF als unsolidarisch angefeindet. Vor allem Vertreter der Luftverkehrswirtschaft verlangten einen besonderen Schutz von Infrastrukturunternehmen gegen Streiks kleiner Sparten-Gewerkschaften. Dagegen steht das Grundrecht der Koalitionsfreiheit./ceb/DP/edh
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Am Frankfurter Flughafen sind erneute Streiks des Vorfeldpersonals vom Tisch. Man habe sich in Verhandlungen auf einen eigenen Tarifvertrag für die rund 200 Beschäftigten geeinigt, erklärten am Mittwoch die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und der Flughafenbetreiber Fraport
Die Vorfeldleute hatten im Februar an zusammen neun Tagen die Arbeit liegen lassen und so für rund 1.700 Flugausfälle am größten deutschen Flughafen gesorgt. Das befürchtete Chaos blieb aber aus, weil es Fraport gelang, mit Ersatzmannschaften den Großteil des Flugverkehrs aufrecht zu erhalten. Fraport und der Hauptkunde Lufthansa
Laut Fraport werden die Gehälter der Vorfeldlotsen und der Verkehrsplaner auf das Niveau ihrer Kollegen in München angehoben. Die Gewerkschaft habe das Angebot der Fraport angenommen. Dem Vernehmen wurde das letzte Angebot des Arbeitgebers nicht mehr nachgebessert. Es enthielt nach früheren Angaben eine Steigerung von bis zu 70 Prozent für die Vorfeldlotsen und ein Plus von bis zu 30 Prozent für die Verkehrsplaner.
Für die dritte Gruppe der Vorfeldaufseher in den Follow-Me-Wagen seien hingegen keine Erhöhungen vereinbart worden, weil sie bereits vorher mehr verdienten als das Vergleichspersonal am zweitgrößten Drehkreuz München, berichtete Fraport. Sie seien aber in den neuen Vorfeld-Tarifvertrag mit der GdF außerhalb des bisherigen Regelwerks aufgenommen worden. Die Beschäftigten werden künftig bei einer oder mehreren bereits ausgegründeten Vorfeld-Gesellschaften angestellt. Zur Laufzeit des Tarifvertrags äußerten sich beide Seiten zunächst nicht. 'Wir begrüßen, dass nun im Sinne der Passagiere und unserer Mitarbeiter eine definitive Einigung erzielt wurde', betonte der Arbeitsdirektor der Fraport AG, Herbert Mai, laut einer Mitteilung.
Knapp zwei Wochen nach dem ersten Streiktag hatte das Arbeitsgericht Frankfurt Ende Februar den Arbeitskampf gestoppt, weil zwei Nebenforderungen gegen die Friedenspflicht aus dem bestehenden Fraport-Tarifvertrag verstießen. Zu einem bereits ausgerufenen Solidarstreik der Fluglotsen mit weit größeren Folgen für den Luftverkehr war es wegen eines Verbots durch das selbe Gericht nicht gekommen. Vor drei Wochen hatten die Streikenden ihre Arbeit wieder aufgenommen. Mit geänderten Forderungen hätte die GdF erneut den Ausstand für die Vorfeldkräfte beginnen können, zog aber offenbar die Verhandlungslösung vor.
Der Arbeitskampf einer sehr kleinen Spezialistengruppe hatte auch zu erneuten Diskussionen um die Tarifeinheit geführt. Auch die Großgewerkschaft Verdi hatte die GdF als unsolidarisch angefeindet. Vor allem Vertreter der Luftverkehrswirtschaft verlangten einen besonderen Schutz von Infrastrukturunternehmen gegen Streiks kleiner Sparten-Gewerkschaften. Dagegen steht das Grundrecht der Koalitionsfreiheit./ceb/DP/edh