NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag erstmals seit mehr als zwei Jahren unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen. Die Gemeinschaftswährung sank bis auf 1,0963 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2017. Im New Yorker Handel kostete ein Euro zuletzt noch 1,0976 Dollar.
Der Euro geriet am Nachmittag mitteleuropäischer Zeit erheblich unter Druck. Marktteilnehmer begründeten den Kursrutsch von fast einem halben Cent mit der politischen Entwicklung in Italien. Dort hat der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, zahlreiche Forderungen an den anvisierten Koalitionspartner PD gestellt und im Fall der Nichterfüllung mit Neuwahlen gedroht. Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Graziano Delrio, bezeichnete das Ultimatum Di Maios als inakzeptabel. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums. Größere Probleme in dem Land schlagen deshalb meist auf die ganze Eurozone durch. Sollte die neue Regierung aus Fünf Sternen und Sozialdemokraten nicht zustande kommen, drohen Neuwahlen, die mit politischer Unsicherheit verbunden sind. Umfragen zufolge könnte die rechtspopulistische und eurokritische Lega von Matteo Salvini als Sieger aus Neuwahlen hervorgehen.