KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngerkonzern K+S (DE:SDFGn) hält trotz des rasanten Anstiegs der Energiepreise an seinen Anfang Februar ausgegebenen Jahreszielen fest. Steigenden Kosten für Gas und Strom stehen dabei wohl auch weiter steigenden Preisen für Kalidünger gegenüber. So sorgen hohe Preise für Ackerfrüchte für eine starke Nachfrage nach Dünger, der im Zuge der westlichen Sanktionen gegen die wichtigen Förderländer Russland und Belarus noch knapper werden dürfte. K+S-Chef Burkhard Lohr rechnet daher für 2022 weiter mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro.
"Mit der genannten Bandbreite würden wir das bisher beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erwirtschaften", sagte Lohr am Donnerstag im Zuge der Veröffentlichung der Jahreszahlen laut Mitteilung. "Selbst mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Dynamik bei den Absatzpreisen sowie den Energierisiken halten wir an dieser Prognose fest."
Am oberen Ende der Spanne wäre das im besten Fall rund doppelt so viel operativer Gewinn wie im vergangenen Jahr erzielt wurde. Da hatte K+S bei einem Umsatzwachstum um rund ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 969 Millionen Euro eingefahren. Ein Vielfaches des 2020er-Wertes. Der bereinigte freie Mittelzufluss soll sich 2022 auf 600 bis 800 Millionen Euro belaufen, nach 93 Millionen Euro 2021.
Im vergangenen Jahr profitierte K+S neben den hohen Kalipreisen auch von einem guten Geschäft mit Auftausalz und Salzen für die chemische Industrie. Hinzu kam beim Ebitda ein Einmaleffekt aus der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks mit der Remondis-Tochter Remex in Höhe von 220 Millionen Euro.
Zusätzlich führten Machbarkeitsstudien für Haldenabdeckungsverfahren zu ergebniswirksamen Auflösungseffekten bei Bergbau-Rückstellungen. Die Höhe bezifferte ein Unternehmenssprecher Anfang Februar auf Nachfrage auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre von K+S 2021 im fortgeführten Geschäft ein Überschuss von knapp 2,2 Milliarden Euro, nachdem 2020 auch wegen hoher Abschreibungen im Kaligeschäft ein Minus von knapp 1,9 Milliarden Euro verbucht werden musste. Neben den Zuwächsen im operativen Geschäft geht das Plus vor allem auf buchhalterische Gründe zurück. Nachdem 2020 noch hohe Abschreibungen im Kaligeschäft notwendig gewesen waren, verbuchte das Unternehmen nun eine Wertaufholung von 1,7 Milliarden Euro, insbesondere wegen langfristig optimistischeren Erwartungen an das Geschäft.
Die Aktionäre sollen vor diesem Hintergrund auch wieder eine Dividende erhalten. Nachdem sie im vergangenen Jahr wegen der damals noch hohen Schulden des Konzerns leer ausgegangen waren, sollen nun insgesamt 20 Cent je Aktie fließen: eine Basisdividende von 15 Cent sowie eine Prämie von 5 Cent. Mit dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts hatte K+S die Schulden im vergangenen Jahr deutlich senken können.