Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Ölpreise sind am Dienstag gestiegen und haben einen Teil der schweren Verluste vom Vortag wieder wettgemacht, bevor die neuesten Daten zur Rohölversorgung in den USA bekannt gegeben werden.
Gegen 15.25 Uhr erhöhte sich der US-Rohölpreis um 0,6% auf 70,53 Dollar pro Barrel und der Brent-Future stieg um 0,9% auf 74,57 Dollar pro Barrel. Am Montag waren beide Kontrakte um rund 2% gefallen.
Die U.S. Gasoline RBOB Futures verteuerten sich um 0,2 % auf 2,1190 Dollar pro Gallone.
Die Rohölmärkte konnten sich am Dienstag parallel zu anderen Risikoanlagen erholen, aber auch die Sorgen über die nach dem Hurrikan Ida bis zum Jahresende anhaltende Beeinträchtigung der US-Produktion im Golf von Mexiko nehmen zu.
Der größte Produzent im Golf, Royal Dutch Shell (LON:RDSa), erklärte, dass seine Plattform West Delta 143, die als Umschlagplatz für das von zwei anderen Förderplattformen produzierte Rohöl dient, ihren Betrieb erst im ersten Quartal 2022 wieder aufnehmen wird.
Etwa 18 % der Öl- und 27 % der Erdgasproduktion im Golf von Mexiko waren am Montag - mehr als drei Wochen nach Hurrikan Ida - nach Angaben der Bureau of Safety and Environmental Enforcement weiterhin offline.
Damit rücken die Rohölbestandsdaten des American Petroleum Institute, die im weiteren Verlauf der Sitzung veröffentlicht werden, in den Vordergrund, nachdem der Branchenverband in der vergangenen Woche einen Rückgang von über 5 Millionen Barrel Öl gemeldet hatte.
Russland geht derweil davon aus, dass die Ölproduktion im nächsten Jahr wieder fast den Höchststand nach dem Zerfall der Sowjetunion erreichen wird.
Laut einem Haushaltsentwurf, den das Finanzministerium der Regierung vorgelegt hat, werden die russischen Unternehmen die Gesamtproduktion von Rohöl und Leichtöl, dem so genannten Kondensat, im Jahr 2022 um 8 % auf 559,9 Millionen Tonnen steigern und von 2023 bis 2024 in etwa auf diesem Niveau bleiben, berichtet Bloomberg.
Royal Dutch Shell hat mitgeteilt, dass es seine Vermögenswerte im Permian Basin für 9,5 Milliarden Dollar in bar an ConocoPhillips (NYSE:COP) abgeben wird angesichts der Tatsache, dass die amerikanischen und europäischen Produzenten in Zukunft unterschiedliche Schwerpunkte im Energiebereich setzen werden.