von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis hat am Montagmorgen in Asien erneut zugelegt und damit seinen mehrwöchigen Preisanstieg fortgesetzt. Die Produktionsbeschränkungen der wichtigsten Exportländer kollidieren mit der steigenden Kraftstoffnachfrage im Zuge der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften und der fortschreitenden Konjunkturerholung.
Die Futures auf die internationale Referenzsorte Brent handelten gegen 05:53 Uhr MEZ 1,42 % fester bei 83,56 Dollar pro Barrel und notierten damit weiterhin über der 80-Dollar-Marke, während die Futures auf die US-amerikanische Leitsorte WTI um 1,93 % auf 80,88 Dollar zulegten und damit ihren höchsten Preis seit Ende 2014 erreichten. Schon am Freitag hatte der Ölpreis in den USA einen Satz um 4,6% nach oben gemacht.
Da immer mehr Menschen aus dem Lockdown herauskommen, wie zum Beispiel im australischen Sydney, wo ein 107-tägiger Shutdown zu Ende gegangen ist, erhöht sich die Kraftstoffnachfrage und damit auch die Preise. Die Brent-Futures steigen seit fünf Wochen, während WTI seit sieben Wochen immer teurer wird.
Obwohl die Preise für Kohle und Gas im Zuge der Konjunkturerholung nach COVID-19 in die Höhe geschnellt sind, könnten sich die steigenden Rohöllagerbestände in den USA nach den jüngsten Rückgängen auf das schwarze Gold auswirken.
"Wir glauben, dass sich die Rohölpreise in diesem Quartal nur schwer nach oben bewegen werden und gehen weiterhin davon aus, dass sie im nächsten Jahr allmählich zurückgehen werden", schrieb Caroline Bain, Chefökonomin für Rohstoffe bei Capital Economics, in einer Mitteilung.
Wie das American Petroleum Institute und die staatliche US-Energieinformationsagentur letzte Woche berichteten, stiegen die US-Rohöllagerbestände die zweite Woche in Folge an. Zudem hat die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (zusammen die OPEC+) auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen, die Produktion stetig und schrittweise zu steigern.
"Die Entscheidung der OPEC, die Produktion nicht stärker als geplant zu erhöhen, dürfte den Markt auch im vierten Quartal angespannt halten", sagte Daniel Hynes, leitender Rohstoffanalyst der Australia & New Zealand Banking Group (OTC:ANZBY), gegenüber Bloomberg.
"Der Markt bleibt gut im Zuge der weiter steigenden Nachfrage gut unterstützt", fügte er hinzu.