Investing.com - Die Ölhändler werden auch in der kommenden Woche eine Vielzahl von Belastungsfaktoren für den Ölpreis im Auge behalten, nachdem der US-Rohölkurs die sechste Woche in Folge gefallen ist und damit mittlerweile seine schlimmste Verlustserie seit August 2015 durchmacht.
Brent unterdessen ist in fünf der vergangenen sechs Wochen billiger geworden, als die Investoren sich über die weltweiten Handelskonflikten sorgen, da insbesondere der zwischen den USA und China das globale Wirtschaftswachstum verlangsamen und den Energieverbrauch beeinträchtigen könnte.
In der jüngsten Sanktionsrunde sagte China, es werde zusätzliche Zölle in Höhe von 25% auf US-Importe im Wert von 16 Mrd USD verhängen.
Berichte von Produktionssteigerungen von großen Erdölexporteuren haben für zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Preise geführt, nachdem die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und andere Ölexporteure, die von Russland angeführt werden, sich im Juni geeinigt hatten, ihre Produktionsbeschränkungen aufzuweichen und für die Produktionseinbußen in Libyen, Venezuela und dem Iran einzuspringen.
Der Deal erhöhte die Fördermenge um effektiv 1 Mio Fass am Tag.
Ein weiterer Grund zur Sorgen ist, dass US-Energieunternehmen letzte Woche so viele neue Bohrplattformen in Betrieb nahmen, wie seit Mai nicht mehr, was ein Frühindikator für ein weiteres Wachstum der US-Ölproduktion ist.
Die Zählung der US-Bohrplattformen durch den Ölindustriedienstleister Baker Hughes, ergab für die letzte Woche einen Anstieg um 10 auf 869, dem höchsten Niveau seit März 2015.
Trotz dieser Sorgen werden die Kurse wahrscheinlich Unterstützung von US-Sanktionen gegen den Iran bekommen, die ab November auch iranische Ölexporte betreffen werden.
Die Sanktionen wurden wieder aufgelegt, nachdem US-Präsident Donald Trump sich in diesem Jahr aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückgezogen hatte.
Die Internationale Energieagentur IEA bestätigte in ihrem neuen Monatsbericht vom Freitag, dass die Ölförderung des Irans im vergangenen Monat ihren Rückgang fortgesetzt hat, was die Erwartungen festigte, dass Washingtons harte Haltung bei den Sanktionen gegen Teheran beginnen, die Nachfrage nach Rohöl aus der Islamischen Republik zu vermindern.
Die iranische Förderung lag mit 3,75 Mio Fass am Tag auf ihrem niedrigsten Niveau seit April letzten Jahres, als Käufer aus Japan, Südkorea und Indien ihre Aufträge zurückstellen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Neue wöchentliche Zahlen zu den kommerziellen US-Lagerbeständen an Rohöl vom Dienstag und Mittwoch dürften die Aufmerksamkeit des Marktes für sich beanspruchen, da sie helfen die Stärke der Nachfrage im größten Verbraucherland für Öl einzuschätzen und zu sehen, wie schnell die Fördermenge zunimmt.
Die Marktteilnehmer werden auch den am Montag erscheinenden Monatsbericht der Opec beachten, um die globale Ölversorgung und -verbrauch einschätzen zu können.
Montag, der 13. August
Die Organisation Erdölexportierender Länder gibt ihren Monatsbericht zu den globalen Ölmärkten heraus.
Dienstag, der 14. August
Das American Petroleum Institute, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, der 15. August
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, der 17. August
Baker Hughes gibt seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA heraus.