Investing.com - Die Ölhändler werden in der Woche vor uns wahrscheinlich weiter ihr Augenmerk auf mögliche Lieferstörungen richten, als die nahenden US-Sanktionen gegen den Iran den allgemeinen Erwartungen nach, zu einem engeren Markt führen werden.
Die Sanktionen, die ab November auch Teherans Ölexporte betreffen werden, wurden erneut verhängt, nachdem US-Präsident Donald Trump in diesem Jahr das Nuklearabkommen mit dem Iran aufgekündigt hatte.
Der Iran ist der drittgrößte Produzent in der Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC) und hat in diesem Jahr bislang die internationalen Märkte mit rund 2,5 Mio Fass am Tag an Rohöl und Kondensaten versorgt, was rund 2,5% des weltweiten Verbrauchs entspricht.
Viele Analysten sagen, sie erwarten, dass die Exporte des Irans um rund 1 Mio Fass am Tag fallen, sobald die Sanktionen in Kraft treten.
Washington will die iranischen Ölexporte auf null senken, um Druck auf Teheran auszuüben, das Nuklearabkommen neu auszuhandeln.
West Texas Intermediate für November, der Ölbenchmark für den US-Markt, verteuerte sich am Freitag an der New York Mercantile Exchange um einen Cent auf zu Handelsende 74,34 USD das Fass. Am Mittwoch war der Kontrakt mit 76,90 USD in die Nähe eines Vierjahreshochs gestiegen.
Futures auf die Leitsorte für den globalen Ölhandel Brent verloren 42 US-Cents oder 0,5% und beendeten den Handel in der abgelaufenen Woche an der ICE Futures Europe zu 84,16 USD das Fass. Am Mittwoch hatte der Benchmark mit 86,74 USD sein höchstes Niveau seit Ende 2014 erreicht.
Beide Rohölbenchmarks stiegen in der vierten Woche in Folge. WTI verteuerte sich um 1,5%, während Brent um 1,7% zulegte.
Ölpreise auf ihren höchsten Niveaus in vier Jahren haben zu Sorgen über die Nachfrage geführt, als US-Präsident Donald Trump die Opec für steigende Benzinkosten für die amerikanischen Verbraucher verantwortlich machte.
Die Preise haben sich etwas entspannt, nachdem Saudi-Arabien und Russland gesagt hatten, sie wollten ihre Produktion anheben, um zumindest teilweise die erwarteten Ausfälle durch den Iran zu kompensieren.
Die Marktteilnehmer werden unterdessen auch die Monatsberichte der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) aus der kommenden Woche im Auge behalten, um das globale Angebot und die Nachfrage abschätzen zu können.
Neue Daten zu den kommerziellen Rohölvorräten in den USA - die wegen des Kolumbusfeiertags am Montag einen Tag später als üblich erscheinen werden - dürften ebenfalls das Interesse am Markt für sich beanspruchen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Montag, der 8. Oktober
An Nymex findet am Montag wegen des Kolumbusfeiertags in den USA kein Parketthandel statt. Alle elektronischen Transaktionen werden zusammen mit den Umsätzen vom Dienstag verbucht.
Mittwoch, der 10. Oktober
Das American Petroleum Institute veröffentlicht seinen Wochenreport zu den Ölvorräten.
Donnerstag, der 11. Oktober
Die Organisation Erdölexportierender Länder gibt ihren Monatsbericht zu den globalen Ölmärkten heraus.
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, der 12. Oktober
Die Internationale Energieagentur veröffentlicht ihren Monatsbericht zum globalen Ölmarkt.
Ebenfalls am Freitag gibt Baker Hughes seine wöchentlichen Zahlen zur Anzahl der US-Bohrplattformen heraus.