Investing.com - Ölhändler werden in der anstehenden Woche wahrscheinlich weiter vorrangig die möglichen Produktionsstörungen im Auge behalten, da das baldige Inkrafttreten von US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zu einer Verknappung am Markt führen soll.
Die Sanktionen, die vom November an auch Teherans Ölexporte betreffen werden, wurden wieder aufgelegt, nachdem US-Präsident Donald Trump sich in diesem Jahr aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückgezogen hatte.
Der Iran ist das drittgrößte Erzeugerland der Organisation Erdölexportierender Länder Opec und wird in diesem Jahr rund 2,5 Mio Fass an Öl und Kondensaten am Tag in den Weltmarkt liefern, was etwa 2,5% des weltweiten Verbrauchs entspricht.
Neue wöchentliche Zahlen zu den kommerziellen US-Lagerbeständen an Rohöl werden in dieser Woche wegen des in den anglo-sächsischen Länder auf den Montag fallenden Tag der Arbeit erst einen Tag später als üblich herauskommen.
Bei den US-Vorratsdaten hatte es in den letzten Wochen Anzeichen auf eine Verknappung gegeben.
Die Marktteilnehmer dürften auch die wöchentliche Zählung von Bohrplattformen auf weitere Signale zur Ölförderung in den Vereinigten Staaten im Auge behalten.
Die Zahl der in den USA aktiven Bohrplattformen, einem Frühindikator für die Fördermenge, stieg in der letzten Woche um 2 auf 862, berichtete der Ölindustriedienstleister Baker Hughes am Freitag.
Außerdem dürfte der Markt weiter die nächsten möglichen Schritte in dem eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China verfolgen, nachdem es einen Bericht gegeben hatte, dem nach Präsident Trump bereit ist, womöglich schon in dieser Woche Zölle auf chinesische Güter im Wert von 200 Mrd USD zu verhängen.
Ökonomen sind besorgt, dass steigende Handelsbarrieren zwischen den großen Volkswirtschaften der Welt das globale Wirtschaftswachstum nach unten ziehen könnten und damit auch die Energienachfrage.
Öl ging am Freitag billiger aus dem Handel. Die Preise verbuchten über die Woche und über den Monat allerdings Gewinne.
Die Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate WTI für Oktober gaben um 45 US-Cent oder 0,6% auf zu Handelsende an der New York Mercantile Exchange 69,80 USD das Fass nach.
Trotz der Verluste am Freitag beendete der Benchmark für den US-Ölmarkt die Woche 1,6% höher und stieg auch über den gesamten Monat August um 1,5%.
Brent, der Benchmark für den weltweiten Ölpreis, sank an der ICE Futurebörse um 38 US-Cent oder 0,5% auf 77,64 USD das Fass.
Der Kontrakt verbuchte einen wöchentlichen Anstieg von 2,1% und einen monatlichen Zugewinn von 4,3%.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Montag, der 3. September
Die Märkte in den USA bleiben wegen des dortigen Tags der Arbeit geschlossen.
Es wird daher keinen Referenzkurs für New Yorker Ölkontrakte geben.
Brent wird an der ICE Futures Europe Börse gehandelt werden, der Handel aber eine Stunde eher aufhören.
Mittwoch, der 5. September
Das American Petroleum Institute, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Donnerstag, der 6. September
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, der 7. September
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Zählung der in den USA in betriebenen Bohrplattformen.