NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag nachgeben. Händler erklärten die Verluste unter anderem mit überraschend schwachen Konjunkturdaten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete gegen Mittag 92,34 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI fiel um 27 Cent auf 90,07 Dollar.
Langsam realisiere der Markt, dass sich die Nachfrage nach Rohöl abschwächen könnte, sagte ein Rohstoffexperte. Zuvor hatten Konjunkturdaten aus Deutschland enttäuscht. In der größten europäischen Volkswirtschaft war die Industrieproduktion im August überraschend stark eingebrochen.
Im weiteren Handelsverlauf dürften Daten zu den Ölreserven in den USA wieder stärker in den Fokus rücken, hieß es aus dem Handel. Experten erwarten einen Anstieg der Lagerdaten an Rohöl in der größten Volkswirtschaft um 2,0 Millionen Barrel. Die Ölpreise werden bereits seit geraumer Zeit durch ein hohes Angebot auf dem Weltmarkt belastet. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten zu den Ölreserven am Mittwoch veröffentlichen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 90,40 Dollar. Das waren sieben Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.