NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch kräftig gestiegen. Am Markt wurde auf neuerliche Sorgen wegen des Ukraine-Konflikts verwiesen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 95,65 US-Dollar. Das waren 2,37 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,52 Dollar auf 94,59 Dollar.
Wie schon in den vergangenen Tagen wurde das Geschehen am Ölmarkt überwiegend durch die Krise an der ukrainisch-russischen Grenze bestimmt. Zwar hat sich die Lage zuletzt etwas entspannt, die Situation bleibt aber heikel. Russland gibt an, einen Teil seiner Truppen von der ukrainischen Grenze abgezogen zu haben, die Nato und die US-Regierung sehen keine Anzeichen für einen Truppenrückzug. Russland ist einer der größten Erdölförderer der Welt.
Nach Einschätzung von Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank (DE:CBKG), zeigen die jüngsten Marktreaktionen, wie stark die Ölpreise durch die Sorge über eine drohende militärische Eskalation im Ukraine-Konflikt und damit verbundene Lieferausfälle getrieben werden. Die Marktteilnehmer seien derzeit bereit, für kurzfristig lieferbares Erdöl einen erheblichen Preisaufschlag zu zahlen.
Aktuell liegen die Ölpreise in der Nähe ihres höchsten Niveaus seit Herbst 2014. Getrieben wird die Entwicklung nicht nur durch geopolitische Faktoren. Auch das knappe Angebot und die solide Nachfrage sorgen für Preisaufschläge. Die Internationale Energieagentur (IEA) forderte den Ölverbund Opec+ abermals dazu auf, seine Produktion auszuweiten.