NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag uneinheitlich tendiert. Ein Barrel (159 Liter) der europäischen Ölsorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am späten Nachmittag 107,54 US-Dollar. Das waren 18 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Marke WTI kletterte um 71 Cent auf 100,19 Dollar.
Preisbelastend waren laut Commerzbank Nachrichten eines steigenden Ölangebotes aus Libyen. Die Blockade des zweitgrößten Ölfeldes in Libyen wurde am Wochenende beendet. Mit der erzielten Einigung sei ein großes Hindernis für die Wiederinbetriebnahme des Ölfeldes mit einer Produktionskapazität von 340 000 Barrel pro Tag aus dem Weg geräumt worden. Die Entwicklung in Lybien betrifft vor allem den Brentpreis.
Positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus der Eurozone und insbesondere Spanien hatten die Ölpreise im Vormittagshandel laut Händlern zunächst etwas gestützt. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor waren im April stärker als erwartet gestiegen. Besonders positiv war die Entwicklung in Spanien gewesen. Hier war zudem die Arbeitslosigkeit im April deutlich gesunken. Für tendenziellen Auftrieb sorgt weiter die Krise in der Ostukraine. Eine Lösung des Konflikts ist nicht absehbar.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 104,35 US-Dollar. Das waren 10 Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.