ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Moderate Gewinne nach kurzem Powell-Schrecken
Investing.com - Der Ölpreis hat sich im asiatischen Handel kaum bewegt, unter anderem weil der Großteil der Händler die angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump versuchen einzuordnen. Im Laufe des Tages will Trump seine Zollideen vorstellen.
Derweil zeigen sich die Märkte auch im Vorfeld eines anstehenden Treffens der OPEC+ abwartend. Berichten zufolge will das Ölkartell Pläne für eine weitere Produktionssteigerung in Erwägung ziehen.
Die letzte Handelswoche verlief dagegen positiv für das schwarze Gold mit einigen Zugewinnen. Unterstützung für den Ölpreis kam auch durch die Drohungen von Trump gegenüber Russland mit weiteren Ölsanktionen und die Androhung militärischer Maßnahmen gegen den Iran im Zusammenhang mit dem Atomabkommen.
Händler bewerteten den Ölpreis mit einer höheren Risikoprämie und setzten darauf, dass Trumps Maßnahmen zu Lieferunterbrechungen führen könnten. Größere Zuwächse bei Rohöl wurden jedoch durch die Befürchtung gebremst, dass Trumps Politik das globale Wirtschaftswachstum beeinträchtigen wird, was sich wiederum negativ auf die Rohölnachfrage durchschlagen könnte.
Für den Brent-Future mit Laufzeit bis Juni geht es rund 0,1 % nach unten auf 74,43 Dollar pro Barrel, während die nordamerikanische Referenzsorte WTI nahezu unverändert bei 70,72 Dollar pro Barrel gehandelt wird.
Die Ölmärkte nahmen gemischte Signale von den Rohöllagerbestandsdaten des American Petroleum Institute auf, die einen kräftigen Anstieg der Gesamtvorräte um 6 Millionen Barrel zeigten. Die Benzinvorräte schienen jedoch rückläufig zu sein.
Trumps Zölle im Fokus
US-Präsident Donald Trump wird heute im Laufe des Tages gegenseitige Zölle gegen mehrere wichtige Handelspartner der USA verhängen. Berichten zufolge erwägt Trump einen pauschalen Zoll von 20 % auf alle Einfuhren in die USA. US-Finanzminister Scott Bessent stellte unterdessen klar, dass Trump am Mittwoch die maximale Höhe der Zölle verhängen werde. Die betroffenen Länder könnten die gegen sie erhobenen Zölle aber senken, wenn sie Maßnahmen ergreifen, um Washington zu beschwichtigen.
Das Ausmaß der Zölle ist im Vorfeld jedoch weitgehend unklar, sodass sich viele Anleger im Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen verunsichert zeigen. Mehrere Analysten und Politiker warnen davor, dass die Zölle die Inflation in den USA anheizen und das Wirtschaftswachstum dämpfen könnten. Tritt dieses Szeanrio tatsächlich ein, könnte sich dies negativ auf die Ölnachfrage auswirken.
Allerdings könnten Zölle gegen Kanada und Mexiko auch die Versorgung der USA mit Rohöl stark einschränken.
OPEC+-Treffen steht an
Ein weiterer wichtiger Termin für die Ölmärkte ist das anstehende Treffen der OPEC+ morgen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werden einige Mitglieder des Kartells die Produktion weiter erhöhen. Derweil hat Trump die OPEC aufgefordert, einen Beitrag zur Senkung der Ölpreise zu leisten.
Bei dem Treffen am Donnerstag werden auch die Pläne einiger OPEC+-Mitglieder für zusätzliche Förderkürzungen geprüft, um die Überproduktion der Vergangenheit auszugleichen.