Investing.com - Die Ölpreisrallye ging am Donnerstag in den dritten Tag in Folge, als die Brent-Futures ihr höchstes Niveau des Jahres erreichten, da die Zuversicht über die amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche die Nachfrage nach risikobezogenen Wertanlagen hob.
Futures auf Brent, dem Benchmark für den internationalen Ölmarkt, lagen um 14:20 mit 64,34 USD das Fass 74 US-Cent oder 1,1% höher. Zuvor hatten sie mit 63,81 USD ihren höchsten Kurs seit dem 20. November erreicht.
Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) stiegen gegenüber ihrem letzten Referenzkurs um 38 US-Cent oder 0,7% auf 54,27 USD das Fass an.
US-Präsident Donald Trump erwägt Berichten zufolge, eine am 1. März auslaufende Frist zu verlängern, nach deren Ende die US-Zollsätze auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD von 10% auf 25% ansteigen sollen.
Eine Handelsdelegation der Vereinigten Staaten, angeführt von Finanzminister Steven Mnuchin und dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer, begann Spitzengespräche mit den Chinesen, die vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Liu He angeführt werden.
Die Gespräche, die bis in den Freitag gehen sollen, folgen auf drei Tage mit Sitzungen auf der Stellvertreterebene, auf denen technische Details, wie ein Mechanismus zur Durchsetzung eines wie auch immer gearteten Handelsabkommens, ausgearbeitet wurden.
Für die Ölpreise gab es weitere Unterstützung durch Anzeichen auf eine steigende Nachfrage aus China.
Die chinesischen Rohölimporte stiegen im Januar um 4,8% gegenüber dem Vorjahr auf im Durchschnitt 10,03 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd), was den Monat zum dritten in Folge macht, in dem die Einfuhren die 10 Millionenmarke überschritten haben.
Die Vereinigten Staaten und China sind die beiden Länder mit dem höchsten Ölverbrauch in der Welt. Volkswirte sind besorgt, dass die andauernden Handelskonflikte zwischen den großen Wirtschaftsmächten das weltweite Wachstum hemmen und als Folge auch die Energienachfrage aushöhlen könnte.
Nachdem der Ölpreis 2018 im freien Fall beendet hatte, ist er seit Jahresbeginn um rund 19,5% gestiegen, gestützt von den Produktionssenkungen der globalen Ölexporteure.
Im Dezember hatten die OPEC und eine Gruppe von 10 Förderstaaten von außerhalb des Kartells mit Russland an der Spitze, sich darauf geeinigt, die Produktion während der ersten sechs Monate in 2019 um insgesamt 1,2 Mio bpd zu senken.
Im weiteren Energiehandel kletterten US-Benzinfutures um 1,6% auf 1,489 USD die Gallone, während Heizöl sich um 0,9% auf 1,957 USD die Gallone verteuerte.
US-Erdgasfutures verteuerten sich um 1% und wurden zu 2,502 USD pro MBTU (million British thermal units) gehandelt, als die Händler noch auf wöchentliche Vorratsdaten warten, die heute noch hereinkommen werden und für die mit einer Abnahme um 79 Mrd Kubikfuß gerechnet wird.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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