China senkt erstmals seit 2008 die Leitzinsen
PEKING - Wegen einer unerwartet starken Abkühlung seiner Konjunktur hat China erstmals seit 2008 seine Leitzinsen gesenkt. Mit dem überraschenden Schritt verstärkt die Zentralbank in Peking ihre Bemühungen, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stärker anzukurbeln. Die Leitzinsen für Ausleihungen und für Einlagen von jeweils einem Jahr werden jeweils um 0,25 Prozentpunkte reduziert, wie die chinesische Notenbank am Donnerstag in Peking mitteilte.
Schuldenkrise: Fed-Chef Bernanke warnt vor Risiken für US-Wirtschaft
WASHINGTON/FRANKFURT - US-Notenbankchef Ben Bernanke hat vor den Gefahren der europäischen Schuldenkrise für die US-Wirtschaft gewarnt. In einer Rede vor dem amerikanischen Kongress betonte Bernanke am Donnerstag die Handlungsbereitschaft der Fed, nannte jedoch keine Details zu möglichen Maßnahmen. Die Situation in Europa stelle ein 'signifikantes' Risiko für das US-Finanzsystem und die dortige Wirtschaft dar, sagte der Top-Notenbanker. Die Entwicklung müsse genau beobachtet werden.
Anleiheauktion: Spanien sammelt erfolgreich frische Milliarden ein
MADRID/FRANKFURT - Spanien tastet sich mit kleinen Volumen am Anleihemarkt voran: Am Donnerstag versteigerte das Schatzamt in Madrid Staatspapiere mit verschiedenen Laufzeiten und sammelte 2,07 Milliarden Euro ein. Das Platzierungsziel wurde damit sogar leicht übertroffen und die Nachfrage war sehr groß. Dennoch wird die Geldaufnahme immer teurer. Um Spanien für zehn Jahre Geld zu leihen, verlangten Investoren Zinsen von 6,044 Prozent. Im April waren es noch 5,743 Prozent. Der spanische Finanzminister Christobal Montoro hatte Anfang der Woche erstmals offen eingeräumt, dass diese Niveaus de facto bedeuten, dass die Tür zum Kapitalmarkt 'nicht offen' ist.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fallen etwas stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas stärker als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl um 12.000 auf 377.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit 378.000 Anträgen gerechnet. Es war der erste Rückgang seit fünf Wochen. Der Vorwochenwert wurde jedoch von 383.000 auf 389.000 Anträge nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt stieg die Zahl um 1.750 auf 377.750 Anträge.
Spanischer EU-Politiker: Banken brauchen bis zu 100 Milliarden Euro
MADRID - Für die Sanierung der maroden spanischen Banken ist möglicherweise erheblich mehr Geld nötig als bislang angenommen. Die erforderliche Hilfe könne sich auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen, sagte der Generalsekretär der Europäischen Volkspartei (EVP), Antonio López-Istúriz, am Donnerstag.
Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt auf neues Rekordhoch
ATHEN - Die Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt immer weiter an. Die Arbeitslosenquote betrug im März 21,9 Prozent. Das ist der höchste Stand in der Geschichte des Landes, wie die griechische Statistikbehörde (ELSTAT) am Donnerstag mitteilte. Insgesamt waren 1.075.081 Menschen ohne Job. Im Februar hatte die Quote bei 21,7 Prozent gelegen. Im März 2011 betrug sie noch 15,7 Prozent. Bereits im vergangenen Dezember war die Marke von einer Million Arbeitslosen überschritten worden. Arbeitslose erhalten in Griechenland nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach ist keine Unterstützung mehr vorgesehen.
SNB-Interventionen treiben Schweizer Devisenreserven auf Rekordhöhe
ZÜRICH/FRANKFURT - Die Wechselkursinterventionen der Schweizer Nationalbank (SNB) lassen die Devisenreserven des Landes immer weiter anschwellen: Im Mai kletterten die Währungsbestände auf ein neues Rekordhoch von 303,8 Milliarden Schweizer Franken, wie aus Angaben auf der Internetseite der Notenbank hervorgeht. Im Vormonat hatte der Wert noch bei 237,6 Milliarden Franken gelegen. Die wesentliche Ursache für den kräftigen Anstieg sind die Devisenkäufe, mit denen die SNB ihr Wechselkursziel von 1,20 Franken je Euro verteidigt.
Bank of England hält bei Anleihekäufen und Leitzins still
LONDON - Die britische Notenbank bewegt sich trotz Rezession und wachsender Risiken angesichts der Schuldenkrise nicht bei ihren milliardenschweren Anleihekäufen und dem Leitzins. Das Volumen der Anleihekäufe bleibt bei 325 Milliarden Pfund, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Damit bestätigte sie das Gesamtvolumen des Kaufprogramms, mit dem sie die britische Konjunktur zusätzlich stützen will. Auch den Leitzins beließ die Notenbank unverändert. Er liegt weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent.
Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Dienste stabilisiert sich überraschend
LONDON - In Großbritannien hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen überraschend stabilisiert und ist nicht wie erwartet gesunken. Der Einkaufsmanagerindex verharrte im Mai bei 53,3 Punkten, teilte das Chartered Institute of Purchasing Managers (CIPS) am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf nur 52,4 Punkte gerechnet.
Frankreich refinanziert sich zu günstigeren Bedingungen am Anleihemarkt
PARIS - Frankreich hat sich zu günstigeren Bedingungen als zuletzt am Anleihemarkt refinanziert. Insgesamt nahm das Land 7,836 Milliarden Euro auf und verfehlte damit das Maximalziel von 8,0 Milliarden Euro nur knapp, teilte die französische Finanzagentur am Donnerstag in Paris mit. Die Papiere waren rund zweifach überzeichnet.
Fed-Vize Yellen signalisiert erneutes Eingreifen der Fed
BOSTON - Die stellvertretende Chefin der US-Notenbank Janet Yellen hat erneute Maßnahmen der US-Notenbank zur Stützung der Konjunktur in Aussicht gestellt. 'Es bleibt Raum für die US-Notenbank für eine weitere geldpoltische Lockerung', sagte Yellen am Mittwochabend in Boston. Es könnte angemessen sein, sich gegen Schocks abzusichern, welche die Wirtschaft in eine schwierig zu stoppende Abwärtsspirale schicken würden. Yellen verwies auf die nachlassende Erholung am Arbeitsmarkt und die ungünstigere Entwicklung an den Finanzmärkten.
Griechischer Wahlkampf in Zielgerade - Wieder Patt in Sicht
ATHEN - Der Wahlkampf in Griechenland geht in die Zielgerade - und wieder zeichnet sich ein Patt ab. Zehn Tage vor der wohl wichtigsten Wahl in der jüngeren Geschichte Griechenlands deutete am Donnerstag alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Konservativen der Nea Dimokratia (ND) und dem Bündnis der radikalen Linken (Syriza) hin. Alle Umfragen sagen voraus, dass keine der beiden stärksten Parteien am 17. Mai eine absolute Mehrheit von 151 der insgesamt 300 Abgeordneten im griechischen Parlament schaffen wird.
Weiter kaum Annäherung in Wachstums-Arbeitsgruppe
BERLIN - Zwischen Koalition und Opposition gibt es weiter kaum Annäherung, wie das Wachstum in Europa angekurbelt werden soll. 'Große Brocken sind nach wie vor strittig', hieß es am Donnerstag von den Grünen aus den Verhandlungen der zweiten Arbeitsgruppe zum Fiskalpakt. Nach diesen Angaben fehlt es auf Regierungsseite völlig an einer Investitionsstrategie. Auch die Vorstellungen der Koalition zur Energiewende seien unverändert unkonkret.
Merkel: Konstruktive Gespräche mit der Opposition über Fiskalpakt
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft nach der Verständigung auf Eckwerte für eine Finanzsteuer auf eine endgültige Einigung mit der Opposition über den europäischen Fiskalpakt. Es würden intensive Gespräche geführt, sagte Merkel am Donnerstag am Rande eine Treffens mit dem britischen Premierminister David Cameron in Berlin.
Studie: Vertrauen in den Euro bleibt gering
MÜNCHEN - Die Schuldenkrise in Europa verunsichert die Deutschen weiter. Viele Menschen haben Angst vor Inflation und steigenden Kosten - und auch das Vertrauen in den Euro bleibt auf einem ziemlich niedrigen Niveau. Vor allem junge Menschen misstrauen der europäischen Währung, wie eine der Nachrichtenagentur dpa vorliegende Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Allianz Bank ergab. Zwar wächst das Vertrauen in die Stabilität des Euro insgesamt im Vergleich zur letzten Umfrage im Dezember leicht um 2 Punkte auf 32 Prozent, doch nach wie vor hat somit nicht mal ein Drittel ungetrübtes Zutrauen in den Euro.
Merkel erwartet vom EU-Gipfel Arbeitsplan für politische Union
KÖLN - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für den nächsten EU-Krisengipfel Ende des Monats einen Arbeitsplan für eine politische Union angekündigt. Darin werde es um 'mehr Europa' gehen, sagte sie dem ARD-'Morgenmagazin' am Donnerstag laut dem vorab verbreiteten Wortlaut. 'Wir brauchen nicht nur eine Währungsunion, sondern wir brauchen eine sogenannte Fiskalunion, also mehr gemeinsame Haushaltspolitik', betonte die CDU-Politikerin. Vor allem sei aber eine politische Union nötig, 'das heißt, wir müssen Schritt für Schritt im weiteren Verlauf doch auch Kompetenzen an Europa abgeben, Europa auch Kontrollmöglichkeiten einräumen'.
Lateinamerikanische Pazifik-Allianz in Chile gegründet
ANTOFAGASTA - Mexiko, Peru, Kolumbien und Chile haben die Bildung einer gemeinsamen Freihandelszone beschlossen. Die Staatschefs der vier Länder vereinbarten am Mittwoch (Ortszeit) bei Antofagasta in Chile, die Pazifik-Allianz ins Leben zu rufen.
Frankreich: Arbeitslosenquote steigt im 1. Quartal auf 9,6 Prozent
PARIS - In Frankreich ist die Arbeitslosenquote im ersten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Die Arbeitslosenquote in Kontinental-Frankreich sei nach der Berechnungsmethode der International Labour Organization (ILO) von revidiert 9,3 Prozent im vierten Quartal auf 9,6 Prozent gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde Insee am Donnerstag mit. Volkswirte hatten zuvor lediglich einen Anstieg auf 9,5 Prozent erwartet. Für das vierte Quartal war zunächst eine Quote von 9,3 Prozent ermittelt worden. Mit Einbeziehung der französischen Überseegebiete hat die französische Arbeitslosenquote im ersten Quartal höher bei 10,0 Prozent gelegen. Experten mach die Konjunkturschwäche für die Entwicklung verantwortlich.
Cameron drückt bei Lösung der Euro-Krise aufs Tempo
LONDON - Der britische Premierminister David Cameron hat vor seinem Besuch in Berlin ein schnelleres Tempo für die Lösung der Euro-Krise angemahnt. 'Geschwindigkeit ist entscheidend', sagte Cameron dem Sender BBC in Oslo, wo er mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg zusammengetroffen war.
Seehofer: Auch Niederlande gegen Direktrettung von Banken
DEN HAAG - Die Bundesregierung hat bei ihrem Nein zu direkten Hilfszahlungen an pleitebedrohte spanische Banken nach Angaben von Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) die Unterstützung der Niederlande. Das sagte Seehofer am späten Mittwochabend nach einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte in Den Haag. Rutte teile in dieser Hinsicht die Auffassung der Bundesregierung. 'Nein', fasste Seehofer seine Haltung zu eventuellen europäischen Direktzahlungen an spanische Institute zusammen.
Bewegung bei Finanzsteuer - Modell aus Paris und London Grundlage
BERLIN - Die schwarz-gelbe Koalition und die Opposition loten weiter einen Kompromiss für eine Besteuerung von Finanzgeschäften in Europa aus. Eine entsprechende Arbeitsgruppe setzte dazu am Donnerstagvormittag in Berlin ihre Gespräche fort.
Berlin, London und Washington wappnen sich gegen Euro-Krise
BERLIN - Unter dem Druck der sich wieder verschlimmernden Euro-Schuldenkrise wappnen sich Deutschland, Großbritannien und die USA für schnelle Gegenmaßnahmen. Zwar dämpfte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag erneut Erwartungen an einen schnellen großen Wurf. Sie kündigte in der ARD aber für den EU-Gipfel am 28.
Union: Einigung mit Opposition bei Finanztransaktionssteuer
BERLIN - Die schwarz-gelbe Koalition hat sich mit der Opposition auf Eckpunkte für eine Finanztransaktionssteuer geeinigt. Das sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle (CDU), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Damit dürfte eine Zustimmung der Opposition zur Umsetzung des Fiskalpakts für mehr Haushaltsdisziplin noch vor der Sommerpause in greifbare Nähe gerückt sein.
Länder pochen auf finanzielle Zusagen für Ja zum Fiskalpakt
BERLIN - Die von SPD und Grünen geführten Bundesländer machen ihre Zustimmung zum Fiskalpakt von großzügigen Zusagen des Bundes abhängig. Bei einem Treffen am Donnerstagabend in Berlin wollten sie dafür ihre gemeinsame Marschroute festlegen.
/rob/hbr
PEKING - Wegen einer unerwartet starken Abkühlung seiner Konjunktur hat China erstmals seit 2008 seine Leitzinsen gesenkt. Mit dem überraschenden Schritt verstärkt die Zentralbank in Peking ihre Bemühungen, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stärker anzukurbeln. Die Leitzinsen für Ausleihungen und für Einlagen von jeweils einem Jahr werden jeweils um 0,25 Prozentpunkte reduziert, wie die chinesische Notenbank am Donnerstag in Peking mitteilte.
Schuldenkrise: Fed-Chef Bernanke warnt vor Risiken für US-Wirtschaft
WASHINGTON/FRANKFURT - US-Notenbankchef Ben Bernanke hat vor den Gefahren der europäischen Schuldenkrise für die US-Wirtschaft gewarnt. In einer Rede vor dem amerikanischen Kongress betonte Bernanke am Donnerstag die Handlungsbereitschaft der Fed, nannte jedoch keine Details zu möglichen Maßnahmen. Die Situation in Europa stelle ein 'signifikantes' Risiko für das US-Finanzsystem und die dortige Wirtschaft dar, sagte der Top-Notenbanker. Die Entwicklung müsse genau beobachtet werden.
Anleiheauktion: Spanien sammelt erfolgreich frische Milliarden ein
MADRID/FRANKFURT - Spanien tastet sich mit kleinen Volumen am Anleihemarkt voran: Am Donnerstag versteigerte das Schatzamt in Madrid Staatspapiere mit verschiedenen Laufzeiten und sammelte 2,07 Milliarden Euro ein. Das Platzierungsziel wurde damit sogar leicht übertroffen und die Nachfrage war sehr groß. Dennoch wird die Geldaufnahme immer teurer. Um Spanien für zehn Jahre Geld zu leihen, verlangten Investoren Zinsen von 6,044 Prozent. Im April waren es noch 5,743 Prozent. Der spanische Finanzminister Christobal Montoro hatte Anfang der Woche erstmals offen eingeräumt, dass diese Niveaus de facto bedeuten, dass die Tür zum Kapitalmarkt 'nicht offen' ist.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fallen etwas stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas stärker als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl um 12.000 auf 377.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit 378.000 Anträgen gerechnet. Es war der erste Rückgang seit fünf Wochen. Der Vorwochenwert wurde jedoch von 383.000 auf 389.000 Anträge nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt stieg die Zahl um 1.750 auf 377.750 Anträge.
Spanischer EU-Politiker: Banken brauchen bis zu 100 Milliarden Euro
MADRID - Für die Sanierung der maroden spanischen Banken ist möglicherweise erheblich mehr Geld nötig als bislang angenommen. Die erforderliche Hilfe könne sich auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen, sagte der Generalsekretär der Europäischen Volkspartei (EVP), Antonio López-Istúriz, am Donnerstag.
Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt auf neues Rekordhoch
ATHEN - Die Arbeitslosigkeit in Griechenland steigt immer weiter an. Die Arbeitslosenquote betrug im März 21,9 Prozent. Das ist der höchste Stand in der Geschichte des Landes, wie die griechische Statistikbehörde (ELSTAT) am Donnerstag mitteilte. Insgesamt waren 1.075.081 Menschen ohne Job. Im Februar hatte die Quote bei 21,7 Prozent gelegen. Im März 2011 betrug sie noch 15,7 Prozent. Bereits im vergangenen Dezember war die Marke von einer Million Arbeitslosen überschritten worden. Arbeitslose erhalten in Griechenland nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach ist keine Unterstützung mehr vorgesehen.
SNB-Interventionen treiben Schweizer Devisenreserven auf Rekordhöhe
ZÜRICH/FRANKFURT - Die Wechselkursinterventionen der Schweizer Nationalbank (SNB) lassen die Devisenreserven des Landes immer weiter anschwellen: Im Mai kletterten die Währungsbestände auf ein neues Rekordhoch von 303,8 Milliarden Schweizer Franken, wie aus Angaben auf der Internetseite der Notenbank hervorgeht. Im Vormonat hatte der Wert noch bei 237,6 Milliarden Franken gelegen. Die wesentliche Ursache für den kräftigen Anstieg sind die Devisenkäufe, mit denen die SNB ihr Wechselkursziel von 1,20 Franken je Euro verteidigt.
Bank of England hält bei Anleihekäufen und Leitzins still
LONDON - Die britische Notenbank bewegt sich trotz Rezession und wachsender Risiken angesichts der Schuldenkrise nicht bei ihren milliardenschweren Anleihekäufen und dem Leitzins. Das Volumen der Anleihekäufe bleibt bei 325 Milliarden Pfund, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Damit bestätigte sie das Gesamtvolumen des Kaufprogramms, mit dem sie die britische Konjunktur zusätzlich stützen will. Auch den Leitzins beließ die Notenbank unverändert. Er liegt weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent.
Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Dienste stabilisiert sich überraschend
LONDON - In Großbritannien hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen überraschend stabilisiert und ist nicht wie erwartet gesunken. Der Einkaufsmanagerindex verharrte im Mai bei 53,3 Punkten, teilte das Chartered Institute of Purchasing Managers (CIPS) am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf nur 52,4 Punkte gerechnet.
Frankreich refinanziert sich zu günstigeren Bedingungen am Anleihemarkt
PARIS - Frankreich hat sich zu günstigeren Bedingungen als zuletzt am Anleihemarkt refinanziert. Insgesamt nahm das Land 7,836 Milliarden Euro auf und verfehlte damit das Maximalziel von 8,0 Milliarden Euro nur knapp, teilte die französische Finanzagentur am Donnerstag in Paris mit. Die Papiere waren rund zweifach überzeichnet.
Fed-Vize Yellen signalisiert erneutes Eingreifen der Fed
BOSTON - Die stellvertretende Chefin der US-Notenbank Janet Yellen hat erneute Maßnahmen der US-Notenbank zur Stützung der Konjunktur in Aussicht gestellt. 'Es bleibt Raum für die US-Notenbank für eine weitere geldpoltische Lockerung', sagte Yellen am Mittwochabend in Boston. Es könnte angemessen sein, sich gegen Schocks abzusichern, welche die Wirtschaft in eine schwierig zu stoppende Abwärtsspirale schicken würden. Yellen verwies auf die nachlassende Erholung am Arbeitsmarkt und die ungünstigere Entwicklung an den Finanzmärkten.
Griechischer Wahlkampf in Zielgerade - Wieder Patt in Sicht
ATHEN - Der Wahlkampf in Griechenland geht in die Zielgerade - und wieder zeichnet sich ein Patt ab. Zehn Tage vor der wohl wichtigsten Wahl in der jüngeren Geschichte Griechenlands deutete am Donnerstag alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Konservativen der Nea Dimokratia (ND) und dem Bündnis der radikalen Linken (Syriza) hin. Alle Umfragen sagen voraus, dass keine der beiden stärksten Parteien am 17. Mai eine absolute Mehrheit von 151 der insgesamt 300 Abgeordneten im griechischen Parlament schaffen wird.
Weiter kaum Annäherung in Wachstums-Arbeitsgruppe
BERLIN - Zwischen Koalition und Opposition gibt es weiter kaum Annäherung, wie das Wachstum in Europa angekurbelt werden soll. 'Große Brocken sind nach wie vor strittig', hieß es am Donnerstag von den Grünen aus den Verhandlungen der zweiten Arbeitsgruppe zum Fiskalpakt. Nach diesen Angaben fehlt es auf Regierungsseite völlig an einer Investitionsstrategie. Auch die Vorstellungen der Koalition zur Energiewende seien unverändert unkonkret.
Merkel: Konstruktive Gespräche mit der Opposition über Fiskalpakt
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft nach der Verständigung auf Eckwerte für eine Finanzsteuer auf eine endgültige Einigung mit der Opposition über den europäischen Fiskalpakt. Es würden intensive Gespräche geführt, sagte Merkel am Donnerstag am Rande eine Treffens mit dem britischen Premierminister David Cameron in Berlin.
Studie: Vertrauen in den Euro bleibt gering
MÜNCHEN - Die Schuldenkrise in Europa verunsichert die Deutschen weiter. Viele Menschen haben Angst vor Inflation und steigenden Kosten - und auch das Vertrauen in den Euro bleibt auf einem ziemlich niedrigen Niveau. Vor allem junge Menschen misstrauen der europäischen Währung, wie eine der Nachrichtenagentur dpa vorliegende Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Allianz Bank ergab. Zwar wächst das Vertrauen in die Stabilität des Euro insgesamt im Vergleich zur letzten Umfrage im Dezember leicht um 2 Punkte auf 32 Prozent, doch nach wie vor hat somit nicht mal ein Drittel ungetrübtes Zutrauen in den Euro.
Merkel erwartet vom EU-Gipfel Arbeitsplan für politische Union
KÖLN - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für den nächsten EU-Krisengipfel Ende des Monats einen Arbeitsplan für eine politische Union angekündigt. Darin werde es um 'mehr Europa' gehen, sagte sie dem ARD-'Morgenmagazin' am Donnerstag laut dem vorab verbreiteten Wortlaut. 'Wir brauchen nicht nur eine Währungsunion, sondern wir brauchen eine sogenannte Fiskalunion, also mehr gemeinsame Haushaltspolitik', betonte die CDU-Politikerin. Vor allem sei aber eine politische Union nötig, 'das heißt, wir müssen Schritt für Schritt im weiteren Verlauf doch auch Kompetenzen an Europa abgeben, Europa auch Kontrollmöglichkeiten einräumen'.
Lateinamerikanische Pazifik-Allianz in Chile gegründet
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Frankreich: Arbeitslosenquote steigt im 1. Quartal auf 9,6 Prozent
PARIS - In Frankreich ist die Arbeitslosenquote im ersten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Die Arbeitslosenquote in Kontinental-Frankreich sei nach der Berechnungsmethode der International Labour Organization (ILO) von revidiert 9,3 Prozent im vierten Quartal auf 9,6 Prozent gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde Insee am Donnerstag mit. Volkswirte hatten zuvor lediglich einen Anstieg auf 9,5 Prozent erwartet. Für das vierte Quartal war zunächst eine Quote von 9,3 Prozent ermittelt worden. Mit Einbeziehung der französischen Überseegebiete hat die französische Arbeitslosenquote im ersten Quartal höher bei 10,0 Prozent gelegen. Experten mach die Konjunkturschwäche für die Entwicklung verantwortlich.
Cameron drückt bei Lösung der Euro-Krise aufs Tempo
LONDON - Der britische Premierminister David Cameron hat vor seinem Besuch in Berlin ein schnelleres Tempo für die Lösung der Euro-Krise angemahnt. 'Geschwindigkeit ist entscheidend', sagte Cameron dem Sender BBC in Oslo, wo er mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg zusammengetroffen war.
Seehofer: Auch Niederlande gegen Direktrettung von Banken
DEN HAAG - Die Bundesregierung hat bei ihrem Nein zu direkten Hilfszahlungen an pleitebedrohte spanische Banken nach Angaben von Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) die Unterstützung der Niederlande. Das sagte Seehofer am späten Mittwochabend nach einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte in Den Haag. Rutte teile in dieser Hinsicht die Auffassung der Bundesregierung. 'Nein', fasste Seehofer seine Haltung zu eventuellen europäischen Direktzahlungen an spanische Institute zusammen.
Bewegung bei Finanzsteuer - Modell aus Paris und London Grundlage
BERLIN - Die schwarz-gelbe Koalition und die Opposition loten weiter einen Kompromiss für eine Besteuerung von Finanzgeschäften in Europa aus. Eine entsprechende Arbeitsgruppe setzte dazu am Donnerstagvormittag in Berlin ihre Gespräche fort.
Berlin, London und Washington wappnen sich gegen Euro-Krise
BERLIN - Unter dem Druck der sich wieder verschlimmernden Euro-Schuldenkrise wappnen sich Deutschland, Großbritannien und die USA für schnelle Gegenmaßnahmen. Zwar dämpfte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag erneut Erwartungen an einen schnellen großen Wurf. Sie kündigte in der ARD aber für den EU-Gipfel am 28.
Union: Einigung mit Opposition bei Finanztransaktionssteuer
BERLIN - Die schwarz-gelbe Koalition hat sich mit der Opposition auf Eckpunkte für eine Finanztransaktionssteuer geeinigt. Das sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle (CDU), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. Damit dürfte eine Zustimmung der Opposition zur Umsetzung des Fiskalpakts für mehr Haushaltsdisziplin noch vor der Sommerpause in greifbare Nähe gerückt sein.
Länder pochen auf finanzielle Zusagen für Ja zum Fiskalpakt
BERLIN - Die von SPD und Grünen geführten Bundesländer machen ihre Zustimmung zum Fiskalpakt von großzügigen Zusagen des Bundes abhängig. Bei einem Treffen am Donnerstagabend in Berlin wollten sie dafür ihre gemeinsame Marschroute festlegen.
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