Jakarta (Reuters) - Bei einem Flugzeugabsturz in Indonesien sind am Montag vermutlich alle 189 Insassen ums Leben gekommen.
Das Unglück ereignete sich offiziellen Angaben zufolge wenige Minuten nach dem Start in Jakarta. Der Pilot versuchte nach Angaben der Flugsicherheitsbehörde noch, die Maschine der Gesellschaft Lion Air zurückzusteuern. Dann stürzte sie ins Meer. Die Ursache war zunächst unklar. Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Boeing (NYSE:BA) 737 MAX. Es ist der erste Absturz einer Maschine dieses Typs, der erst 2017 in Dienst gestellt wurde.
An der Absturzstelle rund 15 Kilometer vor der Küste von Java wurden Leichenteile entdeckt. Die Rettungskräfte rechneten nicht damit, noch Überlebende zu finden. Der Kontakt zur Maschine riss 13 Minuten nach dem Start ab. Ein Notsignal sei nicht abgesetzt worden, erklärte der Leiter der Rettungsarbeiten. Das Flugzeug war auf dem Weg in die Bergbau-Region von Pangkal Pinang. An Bord waren auch mindestens 23 Mitarbeiter der indonesischen Regierung. Es war das schlimmste Flugzeugunglück seit 1997, als eine Maschine der Garuda Indonesia in der Stadt Medan abstürzte. Damals kamen 214 Menschen ums Leben.
MASCHINE WAR VOLL FLUGTAUGLICH
Die Fluggesellschaft teilte mit, die Maschine sei erst seit August im Betrieb und voll flugtauglich gewesen. Allerdings habe das Flugzeug bei einem der vorherigen Flüge technische Probleme gehabt, die behoben worden seien. Pilot und Co-Pilot seien erfahren gewesen. Es sei nicht geplant, den Rest der Boeing-737-MAX-Flotte am Boden zu lassen.
Die indonesische Behörde für Flugsicherheit erklärte, das Wetter sei zum Zeitpunkt des Absturzes gut gewesen. Indonesien ist einer der am schnellsten wachsenden Luftfahrtmärkte, die Sicherheit weist allerdings oft Lücken auf.
Boeing äußerte sich betroffen über den Absturz. Der Flugzeugbauer stehe für technische Unterstützung zur Aufklärung des Vorfalls bereit, hieß es in einer Stellungnahme.
Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air wurde 1999 gegründet. Bereits im Jahr 2004 stürzte eine ihrer Maschinen ab. Dabei kamen 25 der 163 Insassen ums Leben.