Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Solarfirmen verklagen Konkurrenz aus China in Brüssel

Veröffentlicht am 26.07.2012, 10:26
DÜSSELDORF/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Europäische Solarhersteller haben bei der Europäischen Kommission eine Antidumpingklage gegen die Konkurrenz aus China eingereicht. Die Beschwerde sei in dieser Woche in Brüssel abgegeben worden, sagte ein Sprecher der neuen Initiative EU ProSun am Donnerstag und bestätigte seine Aussagen aus dem 'Handelsblatt' (Donnerstag). Hinter dem Bündnis stehen 25 Firmen aus Deutschland, Italien, Spanien und anderen EU-Ländern, darunter Solarworld aus Bonn und Sovello aus Bitterfeld-Wolfen. Bereits am Vortag war durchgesickert, dass die Klage eingereicht worden war, es gab aber keine offizielle Bestätigung.

Die Kläger kritisieren, dass chinesische Anbieter wie Suntech, Yingli und LDK Solar mit staatlichen Subventionen Wettbewerbsvorteile erhalten: 'Die chinesischen Unternehmen werden mit milliardenschweren Krediten versorgt und bieten trotz massiver Verluste ihre Produkte zu Preisen unter ihren Herstellungskosten an', sagte der EU-ProSun-Sprecher dem Blatt. Erst kürzlich hatte etwa die Stadt Xinyu einen Kredit über 78 Millionen Dollar für die dort ansässige LDK Solar getilgt. Die deutsche Solarindustrie kämpft hingegen mit Überproduktion, Preisdruck und sinkenden Subventionen. Mehrere Hersteller rutschten bereits in die Insolvenz, darunter Q-Cells und der Maschinenbauer Centrotherm .

Die EU-Kommission wird den Angaben nach bis Mitte September entscheiden, ob die Klage angenommen wird. Ein vorläufiges Urteil soll dann bis spätestens Juni 2013 gefällt werden. Mögliche Anti-Dumping-Zölle würden dann rückwirkend verhängt. Die in der Allianz für Bezahlbare Solarenergie (AFASE) zusammengeschlossenen chinesischen Hersteller wollen Strafzölle nicht hinnehmen: 'Offene Märkte sind unerlässlich, um Solarenergie bezahlbar zu machen und die Klimaschutzziele der EU zu erreichen', sagte Gregory Spanoudakis, Europa-Präsident der chinesischen Canadian Solar und AFASE-Mitglied bereits am Mittwoch.

Kritik an der Klage kommt nicht nur aus China, auch hierzulande bemängeln einige Unternehmen und Experten das Vorgehen: Auch in Deutschland seien die tatsächlichen Produktionskosten durch die staatliche Förderung verzerrt und stellten nicht die wahren Marktkosten dar, sagte Wolfgang Hummel vom Zentrum für Solarmarktforschung in Berlin. Auch seien massive Preisrückgänge kein Einzelfall und nicht zwangsläufig mit wettbewerbswidrigen Subventionen zu erklären. 'Selbst bei der Einführung von Zöllen durch die EU-Kommission besteht keine Aussicht, dass Solarworld oder andere deutsche Hersteller Marktanteile zurückgewinnen könnten', so seine Einschätzung. Deutsche Exporteure wie der Siliziumhersteller Wacker könnten jedoch von Gegenmaßnahmen der chinesischen Regierung betroffen sein, so Hummel./nmu/stw/stk

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.