Investing.com - Der wöchentliche Bericht der Energiebehörde EIA zeigte einen starken Aufbau der US-Ölreserven.
Laut den offiziellen Zahlen stiegen die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis 27. März 2020 um 13,8 Millionen Barrel auf 469,2 Millionen Barrel. Sie liegen damit in der Nähe des Fünfjahresdurchschnitts, wie die EIA mitteilte.
Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter hatten mit einem Anstieg von 3,9 Millionen Barrel gerechnet.
Die Rohöllagerbestände am wichtigen Umschlagsort in Cushing, Oklahoma, stiegen um 3,5 Millionen Barrel.
Die Benzinbestände legten um 7,5 Millionen Barrel zu (erwartet: +1,9 Millionen Barrel), die von Destillaten sanken um 2,2 Millionen Barrel (erwartet: +1,0 Millionen Barrel).
Die Öl-Produktion lag konstant bei 13,0 Millionen Barrel pro Tag.
Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag zuletzt 2,34 Prozent im Minus bei 20,00 Dollar je Barrel (vor den Daten 20,29 Dollar). Ein Fass der Nordseesorte Brent verbilligte sich 6,00 Prozent auf 24,77 Dollar je Barrel (vor den Daten 25,06 Dollar).
Sorgen vor einem Nachfrageeinbruch im Zuge der Coronavirus-Krise sowie einem Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt angesichts des Preiskrieges zwischen Saudi-Arabien und Russland belasten die Preise für das schwarze Gold.
"Die Saudis werden ihr Angebot in diesem Monat als Teil ihres Preiskriegs mit Russland erhöhen, und der Markt erwartet allein aus Saudi-Arabien mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag zusätzliches Angebot", erklärte Warren Patterson, Leiter Rohstoffstrategie bei der ING. Russland könne derweil die Produktion um 200.000 bis 300.000 Barrel pro Tag erhöhen, glaubt er.
Der Irak könnte Medienberichten zufolge ebenfalls seine Förderung um 200.000 Barrel pro Tag steigern.
Laut Patterson sollten Ölmarktbeobachter auch Libyen nicht außer Acht lassen. Schließlich werden hier noch immer wichtige Ölobjekte blockiert. Sobald diese Blockaden aufgehoben werden, könnte dies weitere 1 Millionen Barrel pro Tag auf den Markt bringen.
Jegliche Maßnahme der Opec+, um das Überangebot auszugleichen, werde wohl nicht ausreichen, um das Marktgleichgewicht auszugleichen, schätzt der Ölmarktexperte.
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