NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag nach schwachen US-Konjunkturdaten unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 46,57 US-Dollar. Das waren 97 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,11 Dollar auf 42,88 Dollar.
Überwiegend enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA hätten die Ölpreise belastet, hieß es von Händlern. So hatte sich das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen im Oktober überraschend und deutlich eingetrübt. Zudem waren die Auftragseingänge für langlebige Güter im September gefallen. Nach Ansicht von Analysten klaffen die kurz- und längerfristigen Aussichten am Ölmarkt derzeit auseinander. Kurzfristig dürfte demnach das weltweite Angebot weiter deutlich über Nachfrage liegen und Druck auf die Rohölpreise ausüben. "Die niedrigen Verarbeitungsmargen machen es für die Raffinerien weniger attraktiv, Rohöl zu verarbeiten", schrieb Barbara Lambrecht, Analystin bei der Commerzbank. "In der Folge dürften auch die Rohölvorräte weiter steigen. Es spricht somit im Moment wenig für ein Ende des Abwärtstrends am Ölmarkt." Andererseits warnen Beobachter vor den Folgen geringerer Investitionen im Ölsektor infolge des Preisverfalls. Das würde für längerfristig steigende Ölpreise sprechen. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag bei 43,13 US-Dollar pro Barrel gelegen habe. Das waren 32 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.