NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch etwas von der Talfahrt der vergangenen Handelstage erholt. Sie bleiben aber weiter nahe der mehrjährigen Tiefstände vom Vortag. Am späten Nachmittag stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar um 55 Cent auf 40,81 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI stieg auf 38,14 Dollar. Das waren 63 Cent mehr als am Vortag.
Am Dienstag war der Brent-Preis erstmals seit Februar 2009 unter 40 US-Dollar gerutscht. Bei 39,81 Dollar erreichte der Preis ein Niveau, das zuletzt im Zuge der jüngsten Weltwirtschaftskrise erreicht worden war. Beim US-Öl ging es bis Dienstag auch steil bergab. Der WTI-Preis sank am Vortag bis auf 36,64 Dollar und damit ebenfalls auf den tiefsten Stand seit Februar 2009.
Ein überraschender Rückgang der Ölreserven in den USA habe die Preise zuletzt wieder etwas gestützt, hieß es aus dem Handel. In der vergangenen Wochen waren die Lagerbestände an Rohöl in den USA laut Regierungsangaben um 3,6 Millionen auf 485,9 Millionen Barrel gesunken. Experten hatten hingegen einen Anstieg um 1,3 Millionen Barrel erwartet. Bereits am Vorabend hatte das private "American Petroleum Institute" von einem Abbau der Ölreserven berichtet.
Die Ölpreise waren zuvor mehr oder weniger stark auf Talfahrt gewesen, nachdem die Opec ihre Förderpolitik vorerst nicht verändert hatte. Das Ölkartell hatte sich abermals nicht auf eine Kürzung oder Deckelung der Produktion einigen können, obwohl dies von einigen Mitgliedsländern gefordert wurde.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 35,30 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,15 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.