NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Montag ein Stück weit von starken Verlusten der Vorwoche erholt. Eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten mit zum Teil deutlichen Gewinnen an führenden Aktienbörsen habe die Ölpreise mit nach oben gezogen, hieß es von Marktbeobachtern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete gegen Mittag 63,68 US-Dollar. Das waren 89 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März stieg um 1,05 Dollar auf 60,25 Dollar.
In der vergangenen Woche waren die Ölpreise massiv unter Druck geraten. Sowohl US-Öl als auch europäisches Rohöl hatten im Wochenverlauf um bis zu zehn Prozent nachgegeben. Auslöser der Talfahrt waren heftige Kurseinbrüchen an internationalen Aktienmärkten, die Anleger aus riskanteren Anlageklassen heraus trieben. Zum Wochenauftakt ist am Ölmarkt von einer Gegenbewegung die Rede. Am Ölmarkt bleibt die rekordhohe Fördermenge in den USA ein bestimmendes Thema. "Lange Zeit wurde der Anstieg der US-Ölproduktion ignoriert, da er von einem Abbau der Lagerbestände überlagert wurde", hieß es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG). Mittlerweile gehe es aber aufwärts mit den Lagerbeständen in den USA. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten wird der Blick daher nun doch auf die rasant steigende US-Ölproduktion gerichtet. Mit einer Förderung von mittlerweile mehr als 10 Millionen Barrel je Tag sind die USA zu einem der weltgrößten Ölförderer aufgestiegen. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht: Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes einen starken Anstieg der Bohrlöcher gemeldet. Die Zahl der aktiven Bohrlöcher kletterte demnach in der vergangenen Woche auf 791, nach 765 in der Woche zuvor.