Investing.com - Die Ölpreise sind im asiatischen Geschäft moderat gestiegen und das, obwohl die USA die Mitglieder des Ölkartells Opec und weitere wichtige Förderländer wie Russland aufforderte, den Ölpreisanstieg zu begrenzen.
Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 0,42% Prozent auf 68,88 Dollar je Barrel. Unterdessen kletterte auch die Nordseesorte Brent zur Lieferung im November um 0,29 Prozent auf 78,41 Dollar.
Der Preisanstieg am Freitag war eine Reaktion auf den Preisverfall am Vortag. Sowohl der Ölpreis WTI als auch Brent gaben deutlich nach. Auslöser für die Verluste war der Opec-Monatsbericht. So sei die monatliche Ölproduktion so stark gestiegen wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Die OPEC-Produktion wurde im August um 420.000 Barrel pro Tag auf 32,63 Mio erhöht, so die Internationale Energieagentur (IEA). Der Anstieg "überkompensierte die Produktionsrückgänge aus dem Iran, vor den Sanktionen der USA bei weitem", sagte die IEA.
Die Nachricht von der Produktionssteigerung in dieser Woche fiel mit den Bemühungen der USA zusammen, die Preise konstant zu halten. U.S. Energieminister Rick Perry traf sich mit seinem russischen Amtskollegen, Alexander Novak, am Donnerstag in Moskau und forderte Novak auf, als führende Energieerzeuger zusammenzuarbeiten, um die Stabilität des Weltölmarkts zu gewährleisten. Er sagte Novak, dass beide Länder daran ein Interesse haben, den Markt wettbewerbsfähig zu halten. Er hatte sich Anfang der Woche mit Vertretern aus Saudi-Arabien getroffen. Die drei Länder sind die größten Ölproduzenten der Welt.
Nach dem Moskauer Treffen sagte Perry vor Journalisten: "Das Königreich [Saudi-Arabien], die Mitglieder der OPEC, die ihre Produktion optimieren, um sicherzustellen, dass die Weltbürger keinen Ölpreisanstieg sehen.... sind zu bewundern und zu würdigen, und Russland gehört dazu".
Er fügte hinzu, dass die USA, Russland und Saudi-Arabien zusammenarbeiten, um den Zugang zu erschwinglicher Energie zu gewährleisten.
Novak sagte Anfang dieser Woche, dass Russland die Produktion bei Bedarf erhöhen könne und betonte, dass der Markt aufgrund der bevorstehenden U.S. Rohöl Sanktionen gegen den Iran verunsichert sei. Er schlug einen gemeinsamen Investitionsfonds vor, um während des Treffens mit Perry neue Projekte zu entwickeln.
Die Internationale Energieagentur warnte am Donnerstag vor der Gefahr steigender Ölpreise in den kommenden Monaten. Als Gründe für den Anstieg der Ölpreise nannte sie Lieferprobleme in Venezuela und Libyen sowie US-Sanktionen gegen den Iran.
Im Laufe dieses Monats werden die OPEC und andere Nicht-OPEC-Ölproduzenten, einschließlich Russland, in Algerien zu einem Treffen zusammenkommen, um über die Marktsituation zu sprechen.
Auf der Angebotsseite kündigte der neue mexikanische Präsident, Andres Manuel Lopez Obrador, eine Einspeisung von 3,9 Mrd Dollar in den Haushalt des nächsten Jahres für die Ölförderung an. Darüber hinaus wird die Regierung auch 2,65 Mrd Dollar für bestehende Raffinerien und weitere 2,65 Mrd Dollar für den Aufbau neuer Raffinerien und Raffinerieinfrastrukturen ausgeben.