NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch etwas zugelegt. Sie bleiben aber weiter nahe der mehrjährigen Tiefstände vom Vortag. Zum Mittag stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar um 56 Cent auf 40,82 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI stieg auf 38,11 Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Vortag.
Am Dienstag war der Brent-Preis erstmals seit Februar 2009 unter 40 US-Dollar gerutscht. Bei 39,81 Dollar erreichte der Preis ein Niveau, das zuletzt im Zuge der jüngsten Weltwirtschaftskrise erreicht worden war. Beim US-Öl ging es auch steil bergab. Der WTI-Preis sank bis auf 36,64 Dollar und damit ebenfalls auf den tiefsten Stand seit Februar 2009.
Dass sich der Preis zuletzt wieder etwas erholen konnte, dürfte vor allem auf die längerfristigen Perspektiven am Ölmarkt zurückzuführen sein, meint Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Ein wichtiges Signal sei, dass die US-Energiebehörde EIA laut ihrem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht für das kommende Jahr mit einem deutlichen Rückgang der US-Produktion rechne.
Im weiteren Tagesverlauf könnten noch offizielle US-Rohöllagerdaten für weitere Impulse am Ölmarkt sorgen. Das private "American Petroleum Institute" hat zuletzt von einem Abbau berichtet. Am Nachmittag wird sich zeigen, ob diese Einschätzung auch von offizieller Seite bestätigt wird.
Die Ölpreise waren von Freitag bis Dienstag mehr oder weniger stark auf Talfahrt gewesen, nachdem die Opec ihre Förderpolitik vorerst nicht verändert hatte. Das Ölkartell hatte sich abermals nicht auf eine Kürzung oder Deckelung der Produktion einigen können, obwohl dies von einigen Mitgliedsländern gefordert wurde.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 35,30 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,15 Dollar weniger als am Freitag.