NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag gefallen. Kurz vor dem Wochenende gebe es eine Gegenbewegung auf die deutlichen Gewinne in dieser Woche, erklärten Händler die fallenden Preise. Am Mittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 63,62 US-Dollar und damit 40 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 47 Cent auf 56,24 Dollar.
Trotz der aktuell sinkenden Preise beläuft sich der Anstieg bei beiden Ölsorten im Verlauf der Woche auf etwa zehn Prozent. Seit ihrem diesjährigen Tiefpunkt im Winter sind die Ölpreise sogar um etwa dreißig Prozent gestiegen. Ein wichtiger Grund sind zunehmende Hinweise auf ein geringeres Ölangebot in den USA. Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen aber weiter auf das Überangebot an Rohöl auf dem Weltmarkt. "Die Nachrichtenlage rechtfertigt diesen Preisanstieg nicht", hieß es in einem Kommentar. Laut jüngsten Meldungen hatte die Organisation Erdöl exportierender Länder ihre Produktion im März um täglich 1,2 Millionen Barrel auf durchschnittlich 31,5 Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet. Vor allem Saudi-Arabien und der Irak hatten sich mit einer größeren Fördermenge hervorgetan. Der Preis für Opec-Rohöl ist erneut gestiegen. Das Sekretariat des Ölkartells meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 58,88 US-Dollar gelegen habe. Das sind 1,87 Dollar mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.