Investing.com - Die Ölpreise sinken am Donnerstag im US-Handel wieder. Am Vortag verbuchten die Futures die größten Tagesgewinne seit über einem Monat, nachdem Daten einen überraschenden Rückgang der Lagerzahlen vom höchsten Stand seit achtzig Jahren belegt hatten.
Rohöl zur Lieferung im Mai an der New York Mercantile Exchange handelt mit 38,29 $ pro Barrel bei einem Sitzungshoch. Um 13:47 Uhr MEZ oder 09:47 Uhr ET lag der Preis bei 37,45 $, ein Abstieg von 30 US-Cents oder 0,79 Prozent.
Am Vortag schnellten die Ölpreise an der Nymex um 1,86 $ oder 5,18 Prozent hoch. Zuvor belegten Lagerdaten für die vergangene Woche den ersten Rückgang der Ölvorräte in acht Wochen.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 4,9 Mio. Barrels abgenommen haben, somit liegen die Gesamtvorräte bei 529,9 Mio. Barrels. Vor diesem überraschenden Rückgang lag die Vorratsmenge auf dem höchsten Stand seit über 80 Jahren.
Seit ihrem Absturz auf 26,05 $ am 11. Februar konnten die Ölpreise an der Nymex fast 35 Prozent zulegen. Sinkende Förderzahlen beim Schieferöl hoben die Marktstimmung. Trotzdem warnen die Analysten, dass die Marktbedingungen infolge der anhaltenden Überversorgung weiterhin ungünstig bleiben.
An der ICE Futures Exchange in London fällt Brent-Öl zur Lieferung im Juni um 1,1 Prozent oder 44 US-Cents und handelt bei 39,40 $ pro Barrel. Zuvor erreichten die Futures mit 40,29 $ ein Sitzungshoch und den höchsten Stand seit dem 1. April.
Am Mittwoch schnellten die Brent-Futures um 1,97 $ oder 5,2 Prozent hoch. Kuwait bestärkte die Hoffnungen auf ein Einfrieren der Produktionsmengen noch in diesem Monat.
OPEC-Direktor von Kuwait Nawal Al-Fuzaia zufolge deuten alle Anzeichen darauf hin, dass beim Treffen der OPEC-Länder und Drittstaaten in Doha am 17. April eine erste Vereinbarung über das Einfrieren der Produktionsmengen auf dem Stand von Februar oder einem Durchschnitt zwischen Januar- und Februarmengen zustande kommen wird.
Der ursprüngliche Vorschlag von Saudi-Arabien, Katar, Russland und Venezuela sah ein Einfrieren der Produktion auf dem Stand von Januar vor.
Zweifel über ein Abkommen über Produktionsreduzierungen zur Bekämpfung der weltweiten Überversorgung nahmen in der vergangenen Woche zu, nachdem der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman gesagt hatte, sein Land werde keinen Produktionsdeckelungen zustimmen, wenn nicht auch Iran und andere wichtige Ölproduzenten sich dazu bereit erklären würden.
Iran hält weiter an seinem Vorhaben fest, keinen Produktionsbeschränkungen zuzustimmen, bis die Ölexporte das Vorsanktionsniveau von 4 Mio. Barrels pro Tag erreicht haben.
Am 11. Februar fiel Nordsee-Brent unter 30 $, erholte sich seitdem jedoch um rund 35 Prozent. Eindeckung von Shortpositionen begann Mitte Februar. Zuvor verkündeten Russland, Saudi-Arabien, Venezuela und Katar, dass sie bereit seien, die Produktionszahlen auf dem Stand von Januar zu belassen, vorausgesetzt, die übrigen Ölexporteure erklärten sich ebenfalls bereit dazu.
Der Aufschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 1,95 $, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 2,09 $.