Investing.com - Die Ölpreise steigen am Donnerstag leicht an, bleiben jedoch in der Nähe eines Siebenjahrestiefs. In den vergangenen Monaten kam es am Ölmarkt angesichts der Ungewissheit darüber, wie schnell die Überversorgung abgebaut werden kann, zu ausgeprägten Schwankungen.
Öl-Futures verloren rund 10 Prozent, nachdem die Organisation der Erdöl exportierenden Länder sich am Freitag nicht darauf einigen konnte, Produktionsobergrenzen festzulegen. Als Ergebnis dürften die Ölpreise angesichts einer Überschwemmung der weltweiten Energiemärkte weiterhin unten bleiben.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im Januar um 0,66 Prozent oder 27 US-Cents und handelte im europäischen Morgenhandel bei 40,38 $ pro Barrel. Am Vortag sanken die in London gehandelten Brent-Futures mit 39,57 $ auf den niedrigsten Stand seit Februar 2009 und pendelten sich schließlich bei 40,11 $ ein, ein Verlust von 15 US-Cents oder 0,37 Prozent.
2015 werden Brent-Futures voraussichtlich einen Verlust von 27 Prozent verbuchen. Anhaltende Überversorgung bestimmte für den Großteil des Jahres die Marktstimmung gegenüber dem Rohstoff.
Rohöl zur Lieferung im Januar an der New York Mercantile Exchange handelt mit 37,82 $ pro Barrel, ein Gewinn von 0,31 Prozent oder 12 Cents. Am Mittwoch fielen die Futures an der Nymex mit 36,87 $ auf den niedrigsten Stand seit dem 27. August. Zum Schluss pendelten sich die Preise bei 37,16 $ ein, ein Verlust von 35 US-Cents oder 0,93 Prozent.
Am Vortag schnellten die US-Ölpreise um über 3 Prozent hoch. Versorgungsdaten aus den USA belegten für die vergangene Woche den ersten Rückgang der Ölvorräte seit elf Wochen.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 3,6 Mio. Barrels zurückgegangen sind. Analysten hatten einen Anstieg der Vorräte um 252.000 Barrels erwartet. Trotz des Rückgangs standen die Gesamtölvorräte in den USA in der vergangenen Woche bei 485,9 Mio. Barrels und blieben damit auf dem höchsten Stand seit 80 Jahren.
Laut Bericht nahmen die Benzinvorräte um 0,8 Mio Barrels zu, erwartet wurde ein Anstieg von 2,2 Mio. Barrels. Destillatvorräte stiegen um 5,0 Mio. Barrels.
Bislang verloren Öl-Futures 28 Prozent ihres Werts, vor allem aufgrund der anhaltenden Überversorgung der Märkte. Die weltweite Erdölproduktion übersteigt seit Langem die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, um ihren Marktanteil zu verteidigen, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Der Preisunterschied zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 2,56 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss am Mittwoch lag er bei 2,95 $.