NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag an die Vortagesverluste angeknüpft. Nach leichten Rückgängen im frühen Handel fielen am späten Nachmittag deutlich. Ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete zuletzt 39,09 US-Dollar und damit 1,18 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,21 Dollar auf 38,18 Dollar.
Der Preis für US-Rohöl ist nach dem Hoch bei über 41 Dollar je Barrel in der vergangenen Woche mehr als zwei Dollar gefallen. Weiter hohe Lagerbestände in den USA drücken auf die Preise. Der Markt geht davon aus, dass die Ölreserven der größten Volkswirtschaft der Welt ein neues Rekordhoch erreicht haben. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Mittwoch veröffentlichen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank sind weitere Preisrückgänge beim Rohöl nicht auszuschließen. Nach mehrjährigen Tiefstständen Anfang des Jahres hatten sich die Ölpreise in der Zeit bis Mitte März kräftig erholt. Die Zahl der spekulativen Anleger am Ölmarkt sei deutlich gewachsen und es habe sich "ein beträchtliches Korrekturpotential aufgebaut", so die Commerzbank-Experten. "Dieses könnte zu Preisrückgängen führen, sobald die spekulativen Anleger beginnen, Gewinne mitzunehmen", hieß es weiter. Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 35,48 Dollar betragen habe. Das waren 52 Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.