n NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben ihre Talfahrt am Donnerstag fortgesetzt. Die Aussicht auf eine weiter hohe Fördermenge der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und auf steigende US-Ölreserven sorge für Verkaufsdruck, hieß es aus dem Handel. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 79,44 US-Dollar. Das waren 94 Cent weniger als am Vortag und der niedrigste Preis seit mehr als vier Jahren. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 50 Cent auf 76,69 Dollar.
Jüngste Aussagen des saudi-arabischen Ölministers al-Naimi konnten den Preisverfall am Ölmarkt nicht stoppen. Der Minister habe die Haltung des wichtigsten Ölförderlandes der Opec bei der nächsten Sitzung des Kartells Ende November völlig offen gelassen, hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Al-Naimi sprach unter anderem davon, einen stabilen Ölmarkt anzustreben. "Mit anderen Worten, wenn sich der Preis auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren würde, wäre aus Sicht von Al-Naimi alles in Ordnung", so die Commerzbank-Experten.
Händler erklärten den Verkaufsdruck außerdem mit der Aussicht auf weiter steigende Lagerbestände an Rohöl in den USA. Der Markt erwartet einen Zuwachs der US-Reserven um 1,1 Millionen Barrel und damit den sechsten Anstieg in Folge. Die US-Regierung wird die Daten am Nachmittag veröffentlichen.
Der Preis für Opec-Rohöl fiel weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 76,96 US-Dollar. Das waren 31 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
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